13 Tore von Hampus Wanne: SG Flensburg-Handewitt gewinnt souverän in Ludwigshafen

Die SG Flensburg-Handewitt überließ dem THW Kiel die Tabellenführung in der Handball-Bundesliga keine zwei Stunden. Mit einem 29:20 (15:11)-Erfolg bei den Eulen Ludwigshafen zog die Mannschaft von Maik Machulla (21:3 Punkte) wieder am Nordrivalen (20:2) vorbei, der zuvor 34:27 beim TVB Stuttgart gewonnen hatte und eine Partie weniger absolviert hat.

Schon am Dienstag (18 Uhr) geht es für die SG um die nächsten Punkte, gegen den HC Erlangen soll der 44. Bundesliga-Heimsieg in Serie gelingen. Der THW ist am Mittwoch (18 Uhr) im Spitzenspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gefordert.

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SG gleich hellwach

Auf den Tag genau vor einem Jahr hatte sich das Machulla-Team mit 23:25 bei dem Außenseiter blamiert. Beim Tabellen-18. ließen die dezimierten Flensburger diesmal aber von Beginn keine Zweifel an ihrer Favoritenrolle aufkommen. Konter Johannas Golla, Rückraum-Geschoss Magnus Röd – 2:0. Die SG bestrafte die technischen Fehler des Außenseiters gnadenlos, Hampus Wanne traf im Tempogegenstoß zum 5:1. Schon nach sieben Minuten nahm Eulen-Coach Benjamin Matschke die erste Auszeit.

Die SG musste ohne Franz Semper und Lasse Möller auskommen, zudem nahmen Johannes Golla und Lasse Svan früh angeschlagen auf der Bank Platz. Beide kehrten aber noch einmal aufs Parkett zurück.

Die Gäste büßten etwas von ihrem Polster ein, setzten sich nach dem 9:7 (20.) aber wieder auf 11:7 ab. Dank einer kompakten Abwehr mit einem soliden Benjamin Buric dahinter konnte Flensburg einige Nachlässigkeiten im Angriff verkraften. Wannes sechster Treffer – der Linksaußen war schon drei Tage zuvor beim 35:28 gegen TuSEM Essen mit zehn Toren bester SG-Werfer – brachte mit der Pausensirene das 15:11. Ohne mehr als nötig zu tun, hatte Flensburg alles im Griff.

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Wanne überragend

Wie die erste Hälfte endete, so begann die zweite: mit dem völlig aufgedrehten Hampus Wanne. Seine Tore sieben und acht bescherten der SG die erste Sechs-Tore-Führung (17:11). Buric legte noch eine Schippe drauf und hielt seinem Team, das weiter davonzog, den Rücken frei.

Seinen langen Konterpass nutzte Wanne zum 21:13 (41.) – die Essen-Ausbeute war erreicht und einen Angriff später übertroffen. Natürlich war Wanne auch die erste Zehn-Tore-Führung (23:13, 44.) vorbehalten. Am Ende lautete die Bilanz des Schweden: 13 Tore bei 15 Versuchen.

Röd wieder am Kopf getroffen

Kein SG-Spiel ohne Schrecksekunde: In der 45. Minute krachte Röd mit Pascal Bührer zusammen und kassierte einen harten Kopftreffer. Bührer sah für die unabsichtliche Aktion die die Rote Karte. Mit einem Kühlpack im Nacken verfolgte Röd, der erst vor kurzem mit einer Gehirnerschütterung hatte aussetzen müssen, den Rest der Partie von der Bank aus. Immerhin: Beim Abklatschen nach dem Abpfiff war er dabei. Für Röd betrat Göran Sögard das Feld, der aufgrund von Leistenproblemen eigentlich gar nicht spielen sollte.

Nach vier Angriffen machte Sögard Platz für Youngster Magnus Holpert, der sein drittes Bundesliga-Tor erzielte. Am Ende hieß es 29:20.

Eulen Ludwigshafen: Tomovski (5 Paraden), Skof (41.-56., 1 Parade), Hoblaj (ab 56., 4 Paraden) – Dietrich, Scholz, Haider, Falk (1), Durak (2/2), Bührer (2), Mappes (3), Wagner (2), Meddeb (1), Neuhaus (2), Valiullin (7), Gorpishin, Klein
SG Flensburg-Handewitt: Buric (9 Paraden), Bergerud (n.e.) – Golla (2), Hald, Svan (1), Wanne (13/3), Jöndal (n.e.), Steinhauser (3), Heinl (1), Mensah (3), Sögard, Gottfridsson (3), Holpert (1), Pelko, Röd (2)
Schiedsrichter: Standke/Heine (Bellheim/Karlsruhe)
Zeitstrafen: 1:1
Disqualifikation: Bührer (45./harter, unabsichtlicher Zusammenprall mit Röd)
7m: 2/2:3/3

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