21:26 in Aalborg: Schwere Hypothek für die SG Flensburg-Handewitt

Noch ist in der Champions League für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt nichts verloren. Aber nach der 21:26 (10:13)-Niederlage im Viertelfinalhinspiel bei Aalborg Handbold ist der Weg zum Final Four in Köln brutal schwer geworden.

Wie bereits in der vergangenen Saison fand das Team von Trainer Maik Machulla kein Rezept, um das aufstrebende dänische Team zu schlagen. „Wir sind wahnsinnig enttäuscht über das Ergebnis. Es ist eine schwere Hürde, die wir im Rückspiel überspringen müssen“, sagte Machulla mit Blick auf das zweite Duell am kommenden Mittwoch um 20.45 Uhr in der Flens-Arena.

Viel zu lernen

„Aalburg war cleverer als wir“, bekannte SG-Rückraumspieler Mads Mensah.

Mensah machte den Torhüter Michael Aggefors als Unterschied zwischen beiden Teams aus. In einer starken ersten Hälfte und in der Schlussphase taten die Paraden des Schweden der SG besonders weh.

Viel zu passiv

Die Flensburger erwischten in der Aalborger Arena einen denkbar schlechten Start. Die Dänen wirkten frischer und entschlossener, die SG stand komplett neben sich. Der Angriff wirkte uninspiriert und träge, in der Abwehr fehlten die Bindung und die Aggressivität. Aalborgs hochdynamischer Linkshänder Lukas Sandell – physisch nicht gerade ein Gigant – kam fast ohne Körperkontakt zu sieben Toren in 30 Minuten. Auch der Halblinke Felix Claar holte sich bei seinen vier Treffern keine blauen Flecken.

Wenigstens in der Defensive steigerten sich die Gäste ab der Mitte des zweiten Durchgangs ein wenig. Torhüter Benjamin Buric, der zwar unzureichend Unterstützung fand, aber auch haltbare Bälle passieren ließ, glückten nun einige wichtige Paraden, die das Schlimmste verhinderten.

Zu viele Ausfälle

Vorn lief es weiter zäh. Linkshänder Magnus Röd hatte wenige Impulse gesetzt, bevor er sich in der 15. Minute am rechten Knie verletzte und den Rest der Partie auf der Bank erlebte. Die erste Diagnose lautete auf Überdehnung des Innenbandes. Auch Alexander Petersson konnte halbrechts nichts bewegen und schied dann mit einer Achillessehnenreizung ebenfalls aus, weshalb dort in der zweiten Halbzeit nur noch die Rechtshänder Mensah und Göran Sögard zum Einsatz kamen.

Nach der Pause schien sich eine Wende anzubahnen. Die Flensburger Abwehr agierte offensiver und bissiger, den Dänen gelang in elf Minuten nur ein Treffer. Die SG kam in der 41. Minute beim 14:14 erstmals zum Ausgleich. Jim Gottfridsson war in dieser Phase der große Antreiber.

Zu viele Fehlwürfe

Der Schwung ging dann aber wieder verloren, als die Gäste erschreckend leichtfertig beste Chancen ausließen. Sie trafen das leere Tor der Dänen, die mit sieben Feldspielern angriffen, nicht, es scheiterten Gegenstöße und Aggefors wurde noch wärmer geworfen. „Wir hatten es in der Hand, aber das waren zu viele einfache Fehler“, sagte Machulla. In der Schlussphase begann auch noch Gottfridsson zu humpeln. Er konnte nur noch Bälle verteilen. Die Blessur des Spielmachers soll aber nicht schwerwiegend sein.

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (n.e.) – Golla (2), Hald (1), Svan (3), Wanne (4/3), Jöndal, Steinhauser, Mensah (4), Sögard (2), Gottfridsson (5), Holpert, Petersson, Röd
Aalborg Handbold: Aggefors, Gade (bei einem 7m) – Jakobsen (1), Samuelsson (1), Rasmussen, Barthold (1), Claar (8), Sandell (8), Läsö, Saugstrup, Holst, Strandgaard, Christiansen, Möllgaard (4), Antonsen, Juul-Lassen (3/1)
Schiedsrichter: Sondors/Licis (Lettland)
Zeitstrafen: 2:5
7m: 1/1:4/3

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