31:26 in Hannover – SG Flensburg-Handewitt bleibt Kiel auf den Fersen

Die SG Flensburg-Handewitt bleibt ihrem Nordrivalen THW Kiel im Kampf um Champions-League-Platz zwei auf den Fersen. Am Sonntag feierte die Mannschaft von Maik Machulla in der Handball-Bundesliga einen 31:26 (16:11)-Erfolg bei der TSV Hannover-Burgdorf.

Der Flensburger Rückstand auf den THW (46:12 vs. 48:10 Punkte) beträgt bei noch fünf offenen Partien – eine davon ist das direkte Duell am 22. Mai – zwei Zähler.

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Vorne zielstrebig, hinten kompakt

Vor dem Spiel gab es für SG-Coach Machulla eine gute und eine schlechte Nachricht: Torwart Kevin Möller war wie schon am Donnerstag beim 26:21 gegen Göppingen trotz muskulärer Probleme einsatzbereit, dafür fehlte Linksaußen Hampus Wanne wegen Schmerzen am Sprunggelenk. Für ihn stand der 18 Jahre alte Frederik Adam aus dem Nachwuchs im Kader.

Wannes Fehlen fiel nicht ins Gewicht, weil Ersatzmann Emil Jakobsen sich treffsicher präsentierte. Das vierte Tor des Dänen zum 9:6 (15.) rundete eine gelungene erste Viertelstunde aus Sicht der Gäste ab. Die SG ließ den Ball mit Tempo durch die eigenen Reihen laufen, wovon Jakobsen auf dem linken sowie Kapitän Lasse Svan auf dem rechten Flügel profitierten.

Die Flensburger 6:0-Abwehr stand kompakt, Hannovers Kreisläufer genossen keinerlei Freiräume. Auch die anfängliche Passivität gegen die Rückraumschützen der Hausherren stellte die SG ab, zudem kam Möller immer besser ins Spiel. In der ersten Hälfte wehrte der Schlussmann sieben Würfe ab, darunter auch einen Siebenmeter seines zukünftigen Teamkollegen Johan Hansen. Einzig der flinke Jonathan Edvardsson war nicht wirklich in den Griff zu kriegen.

Unkonzentriertheiten bleiben ungestraft

Die Zielstrebigkeit, die dem Machulla-Team etwa das 13:8 (20.) durch Jakobsen oder das 14:8 (21.) durch Johannes Golla bescherte, ging nach der zweiten Auszeit von TSV-Trainer Christian Prokop verloren. Jim Gottfridsson leistete sich leichte Ballverluste, Simon Hald verfehlte das leere Tor, Göran Sögard scheiterte am eingewechselten Domenico Ebner – bis zur Pause gelangen der SG nur noch zwei Treffer, was an der komfortablen Führung (16:11) aber nichts änderte.

In dieser Saison hatte Flensburg schon einige Male ein Polster hergeschenkt. Danach sah es in Hannover zunächst nicht aus. Der starke Mads Mensah traf zum fünften Mal, Jakobsen blieb zum siebten Mal fehlerfrei, Golla konterte – nach 40 Minuten führte die SG 24:14.

SG stellt den Abwehrbetrieb ein

Im Kampf um das zweite deutsche Champions-League-Ticket kann auch das Torverhältnis entscheidend sein. Deshalb war es ärgerlich aus SG-Sicht, dass eine 26:15-Führung (42.) auf 28:23 (51.) einschmolz. Die Abwehr stellte für einige Minuten den Betrieb ein, vorne verloren die Flensburger den Faden. Erst als Gottfridsson nach kurzer Verschnaufpause auf das Feld zurückkehrte, übernahmen die Gäste wieder die Kontrolle.

Am Ende bejubelten die Flensburger einen niemals gefährdeten Sieg und eine gelungene Generalprobe für die Champions-League-Viertelfinals gegen Barcelona am 11. und 19. Mai.

TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (17.-36./2 Paraden), Lesjak (4 Paraden) – Cehte (1), Roscheck, Martinovic (5), Mävers (5/3), Hansen (2/1), Pevnov (1), Kuzmanovski, Böhm (4), Krone, Edvardsson (4), Brozovic (2), Feise (2), Ayar, Büchner
SG Flensburg-Handewitt: Buric (bei einem 7m), Möller (12/1 Paraden), Backhaus (n.e.) – Golla (6), Hald (1), Hasenkamp, Svan (4), Adam (n.e.), Steinhauser, Mensah (5), Sögard (1), Gottfridsson (3), Jakobsen (9/2), Einarsson (2), Lindskog (n.e.)
SR: Kuttler/Merz (Tettnang) – Zuschauer: 5512
Zeitstrafen: 2:1 – 7m: 5/4:2/2

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