Corona-Krise: Verwirrung um Einlass von Fans zu Sportveranstaltungen in SH

Es ist dieser Tage sehr verwirrend. Was gilt aktuell? Wer darf ins Stadion? Wie viele dürfen rein? Die corona-bedingten Zuschauerbeschränkungen im Sport stellen sämtliche Vereine in Schleswig-Holstein derzeit vor Herausforderungen – und sorgen vielerorts für Verwirrung.

Am Freitag verkündete Fußball-Zweitligist Holstein Kiel, dass zum Heimspiel am Sonnabend, 6. Februar 2022, gegen Fortuna Düsseldorf keine Zuschauer zugelassen werden. Dies sei aufgrund der aktuellen Landesverordnung nicht möglich.

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Nach Clubangaben habe es eine offizielle Mitteilung gegeben, wonach die „Störche“ gegen Düsseldorf keine Zuschauer ins Holstein-Stadion hineinlassen dürfen.

Amateurclubs spielen vor Zuschauern

Dabei wären laut Landesverordnung sowohl innerhalb als auch außerhalb geschlossener Räume bis zu 500 Personen unter Einhaltung eines entsprechenden Hygienekonzeptes bei einer Sportveranstaltung erlaubt – sofern „sie sich überwiegend passiv verhalten und feste Sitzplätze haben, die sie höchstens kurzzeitig verlassen“.

So werden am Wochenende – 28. bis 30. Januar 2022 – anderorts im Land Sportveranstaltungen mit Zuschauern stattfinden.

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Es stellt sich bloß die Frage, ob das Jubeln und Mitfiebern das „überwiegend passive“ Verhalten der Zuschauer überschreitet.

Auf der Homepage des Landes Schleswig-Holstein heißt es bei den „Häufig gestellten Fragen“ dazu:

Gesundheitsamt muss Konzept genehmigen

Die letztliche Entscheidung obliegt allerdings dem jeweils zuständigen Gesundheitsamt. So werden die Drittliga-Handballer vom DHK Flensburg auch in ihrem zweiten Heimspiel des Jahres 2022 am Freitagabend gegen die HSG Ostsee Neustadt/Grömitz wieder vor bis zu 200 Zuschauern spielen – alles mit Genehmigung der Flensburger Behörde.

„Wir haben dem zuständigen Gesundheitsamt unser Konzept vorgelegt, das unter anderem 2Gplus, Sitzplätze im Schachbrettmuster und Verzicht auf Pressekonferenz nach dem Spiel vorsieht. Dafür haben wir die Freigabe bekommen – und seither hat sich nichts geändert“, sagt DHK-Geschäftsführer Peter Stotz.

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Ähnlich sieht es bei Ligakonkurrent HSG Eider Harde aus, der vor 191 Zuschauern auflaufen darf. Bei den Zweitliga-Frauen des TSV Nord Harrislee sind 290 Fans erlaubt.

Und auch im Amateurfußball werden Spiele mit Zuschauern durchgeführt. Beim Regionalliga-Match am Sonnabend (14 Uhr) zwischen dem Heider SV und dem SC Weiche Flensburg 08 sind bis zu 500 Personen in Dithmarschen zugelassen.

Unklar ist, warum nicht auch Holstein Kiel bis zu 500 Zuschauer gegen Düsseldorf empfangen darf. Vom Kieler Gesundheitsamt war dazu am Freitag keine Stellungnahme zu bekommen.

KSV-Präsident Schneekloth für Teilzulassung

Bereits am Dienstag hatte Holstein Kiels Präsident Steffen Schneekloth in einer Clubmitteilung von der Politik Planungssicherheit für die Zuschauerzulassung bei überregionalen Großveranstaltungen gefordert.

Der Vereinschef stellte heraus, dass „der Schutz der Bevölkerung vor den Folgen der Pandemie und die Verhinderung einer Überlastung des Gesundheitssystems für uns absolute Priorität hat“.

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Schneekloth hätte sich nach der Entscheidung der jüngsten Ministerpräsidentenkonferenz aber zumindest eine Teilzulassung gewünscht. Vor allem mit Blick auf benachbarte europäische Länder wie Frankreich, England oder Dänemark, wo inzwischen wieder 100 Prozent Zuschauer in die Stadien dürfen.

Die Ergebnisse aktueller Studien sprächen „für eine Wiederzulassung von Zuschauern zum jetzigen Zeitpunkt“.

Außerdem nahm Schneekloth die Politik in die Pflicht:

In einer Mitteilung auf der vereinseigenen Homepage hofft Holstein Kiel „nun auf die Entscheidung der nächsten Ministerpräsidentenkonferenzen im Februar und auf eine bundesweit einheitliche Regelung zur Zulassung von Zuschauern bei überregionalen Großveranstaltungen, um beim dann folgenden Heimspiel gegen den Karlsruher SC wieder Fans im Holstein-Stadion begrüßen zu können“.