Deutsche Handballer setzen Erfolgslauf in EM-Quali fort

Das Team von Bundestrainer Alfred Gislason setzte sich mit 26:24 (15:15) in Bosnien-Herzegowina durch und holte den 19. Sieg nacheinander in der EM-Qualifikation.

Das Ticket für die Europameisterschaft 2022 in Ungarn und der Slowakei hatte die DHB-Auswahl bereits vorher sicher, weshalb Gislason die Partie bereits zum Einspielen für die Sommerspiele in Tokio nutzte.

Bester Werfer der deutschen Mannschaft war Linksaußen Marcel Schiller mit zehn Treffern. Eine vorerst letzte Olympia-Empfehlung können die Wackelkandidaten im deutschen Kader dann am 2. Mai (18.00 Uhr/Sport1) abgeben, wenn die DHB-Auswahl zum Abschluss der EM-Qualifikation in Stuttgart noch auf Estland treffen wird. Wie die Bosnier zählen auch die Esten nicht zur ersten Garde der internationalen Handball-Welt, dennoch tat sich Gislasons Mannschaft über weite Strecken schwer.

Aus Sorge vor neuen Corona-Infektionen war die DHB-Auswahl erst wenige Stunden vor der Partie in Sarajevo gelandet, kurz nach dem Abpfiff sollte der Charterflieger schon wieder Richtung Heimat abheben. Dennoch lief es zumindest zu Beginn des ersten Durchgangs gut, obwohl Gislason gerade im Rückraum experimentierte und auf Fabian Wiede, Juri Knorr und Sebastian Heymann setzte. „Dann haben wir so ein bisschen den Faden verloren“, sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer in der Pause. In der 26. Minute lag Deutschland erstmals zurück (12:13).

Für die Bosnier ging es noch um alles, nämlich um ein EM-Ticket, und so traten die Gastgeber auch auf. Etwas besser wurde es aus deutscher Sicht zumindest kurzfristig, als Spielmacher Philipp Weber, der den verletzten Uwe Gensheimer als Kapitän vertrat, ins Spiel kam. Aber weder Weber noch die Routiniers Steffen Weinhold und Julius Kühn brachten Stabilität in den Rückraum. Bosnien-Herzegowina hielt die Partie dadurch lange offen, auch dank des starken Bundesliga-Torhüters Benjamin Buric von der SG Flensburg-Handewitt.

Ein Bewerbungsschreiben für die lediglich 14 festen Olympia- Kaderplätze gab jedoch kaum einer der deutschen Spieler ab. Am ehesten überzeugte noch der lange starke Gensheimer-Vertreter Schiller auf Linksaußen, auch Youngster Juri Knorr setzte Akzente. Doch das Rennen um die Tokio-Tickets bleibt eng. Gegen Estland werden sich dann unter anderen noch die diesmal nicht nominierten Wackelkandidaten Jannik Kohlbacher und Fabian Böhm zeigen können.