Die Akkus sind leer beim VfL Lübeck-Schwartau

Dem straffen Terminplan und der angespannten Personallage musste der VfL Lübeck-Schwartau in der 2. Handball-Bundesliga Tribut zollen. Nach dem überraschenden 33:30-Heimsieg am vergangenen Mittwoch gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke verloren die Lübecker ihr Auswärtsspiel beim EHV Aue mit 26:34 (10:21). Das ersatzgeschwächte Team von VfL-Trainer Piotr Przybecki zeigte zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten: Zur Pause mit elf Toren hinten, kämpften sich die Gäste im zweiten Durchgang zwar zurück ins Spiel, hatten am Ende aber doch deutlich das Nachsehen.

Mit Rumpfkader gegen Aue

„Wir laufen auf dem Zahnfleisch, haben so viele Verletzte, das ist schwer zu kompensieren“, sagte Przybecki, dem beim Gastspiel in Aue lediglich zehn Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügun standen. Nach den Ausfällen von Dennis Klockmann, Jan Schult, Thees Glabisch, Nils Conrad, Fynn Kretschmer und Mex Raguse hatte sich kurzfristig auch noch Fynn Ranke mit Knieproblemen abgemeldet. Dafür war erstmals Torhüter Alexander Haß mit von der Partie, den die Lübecker kurzfristig von Drittligist HSG Ostsee Neustadt/Grömitz losgeeist hatten.

Beim VfL läuft zunächst nichts zusammen

Noch am Mittwoch zeigte der VfL gegen den Tabellenzweiten aus Lübbecke trotz der angespannten Personalsituation eine Top-Leistung, in Aue konnte daran nicht angeknüpft werden. Fehlende Wurfeffektivität und technische Fehler – es lief im ersten Durchgang wenig zusammen. Auf der anderen Seite zeigte Aue eine konzentrierte Vorstellung, hatte mit Erik Töpfer einen starken Rückhalt und mit Bengt Bornhorn einen Top-Angreifer am Kreis. Bornhorn erzielte in der ersten Halbzeit zehn seiner insgesamt elf Treffer.

Leistungssteigerung nach der Pause

Nach schwachem ersten Durchgang rüttelte Przybecki in der Kabine seine Sieben auf. Und nach dem Wiederanpfiff präsentierten sich die Lübecker auch deutlich verbessert. Als Julius Lindskog Andersson zum 23:17 traf (40.), witterte der VfL Morgenluft, zumal Aue sich im Angriff gegen die Lübecker Abwehr schwer tat, Lösungen zu finden. Zehn Minuten vor dem Ende verkürzte Niels Versteijnen auf vier Tore (26:22/51.).

In der Schlussphase fehlt die Kraft

Der VfL war wieder auf Tuchfühlung, doch Aue fand rechtzeitig zurück in die Spur, während der VfL wie so oft in den vergangenen Wochen beste Möglichkeiten ausließ und sich etliche technische Fehler leistete. Ein Indiz dafür, dass der Kräfteverschleiß zu groß war. Als Adrian Kammlodt zum 30:24 traf, war die Entscheidung gefallen (56.).

„Wir sind leider kalt erwischt worden, haben zunächst zu viele Fehler gegen die vorgezogene Deckung gemacht. Das hat uns unglaublich viel Kraft gekostet“, sagte Przybecki nach der Auswärtspleite.

VfL Lübeck-Schwartau: Borchert, Haß -Potratz, Gonschor (2), Lindskog Andersson (9/6), Hansen (1), Löfström (3), Waschul (1), Versteijnen (7), Schrader, Hagen (2), Bruhn (1)