Domen Pelko hat sich in die Notizbücher gespielt

Spontaneität und Flexibilität zahlen sich aus im Spitzenhandball. Das weiß Domen Pelko ganz genau. Der Slowene war im September gerade zwei Monate bei seinem neuen Verein in Logroño, da ließ er in Spanien alles stehen und liegen, um schon ein paar Tage später für die SG Flensburg-Handewitt auflaufen zu können.

„Jetzt weiß ich, wie es bei einem großem Club zugeht. Das wird mir helfen“, sagt Pelko. Das Abenteuer SG ist für den Kreisläufer mit dem Leihende am 31. Dezember beendet – doch es hat sich gelohnt.

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Pelko wäre gerne geblieben

„Domen hat sich in die Notizbücher gespielt“, sagt SG-Coach Maik Machulla. In Erinnerung bleibt, mit wie viel Herzblut Pelko versuchte, den verletzten Johannes Golla im Angriff zu ersetzen. In einigen Spielen, etwa bei der Neun-Tore-Gala gegen Nordhorn, gelang dem 23-Jährigen das. Insgesamt traf er in 16 Einsätzen 38 Mal für Flensburg.

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Für ein Engagement über den Jahreswechsel hinaus reichte es nicht, was natürlich auch an Gollas starker Rückkehr aufs Feld und den Fortschritten bei Simon Hald und Jacob Heinl liegt. „Mein großer Wunsch war, länger zu bleiben“, erzählt Pelko.

 

Auch in der Abwehr muss der 2,03 Meter große Kreisläufer zulegen. Logroño sieht der Slowene, der den Sprung in den WM-Kader von Nationaltrainer Ljubomir Vranjes verpasst hat, als Zwischenstation. „Das ist ein guter Verein für junge Spieler und es hilft, das spanische System zu kennen. Mein Vertrag läuft bis 2023. Ich glaube aber nicht, dass ich so lange dort bleibe“, sagt Pelko. Geht es nach ihm, ruft spätestens im Sommer ein Bundesligist an.

Sicher ist: Aus Flensburg wird dieser Anruf nicht kommen, auch wenn die SG eine der drei Kreispositionen neu besetzen will.

Turbulente Jahre

Bis 2018 spielte der Handball-Profi in der Heimat für Trimo Trebnje. Seitdem geht es Schlag auf Schlag. Ein Jahr machte Pelko Station in Österreichs 2. Liga beim HC Bruck und lernte Deutsch, dann meldete sich Topclub Vardar Skopje, der ein neues Team aufbauen musste. Von dort zog der Slowene nach dem Saisonabbruch weiter Richtung Spanien. Pelko sieht die Vorzüge des unsteten Lebens:

 

Es gibt auch Nachteile, etwa dass die Familie weit weg ist. „Ein halbes Jahr habe ich sie nicht gesehen. So lange war ich noch nie weg von zu Hause“, sagt er. Das Warten hatte kurz nach Weihnachten ein Ende. In Leipzig stand Pelko bereits nicht mehr im SG-Kader, um in die Heimat reisen zu können. In einigen Tagen geht es weiter nach Logroño. Wer weiß, für wie lange. Denn Pelko bleibt spontan und flexibel.