Einen Tag vor Turnierbeginn: Massive Corona-Ausbrüche in drei Teams

Am Mittwochabend (18 Uhr) eröffnen Gastgeber Ägypten und Chile die Handball-WM. Das erste Chaos gibt es schon vor dem Start des umstrittenen XXL-Turniers, an dem erstmals 32 Nationen teilnehmen. Die USA, Tschechien und laut Medienberichten auch Kap Verde, am Sonntag zweiter deutscher Vorrundengegner, beklagen vor dem Eintritt in die WM-Blase massive Corona-Ausbrüche in ihren Mannschaften.

Ob die drei Nationen rechtzeitig spielfähige WM-Teams stellen können, war am Dienstag unklar. Zumindest die USA wollen am Mittwoch einen Rumpfkader nach Ägypten schicken. Sollte ein Verband auf die Teilnahme verzichten, ist Nordmazedonien erster Nachrücker vor der Schweiz.

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18 Fälle im US-Team

Es war ein Schock für die US-Amerikaner um Ty Reed aus dem Oberliga-Team der SG Flensburg-Handewitt. Am Dienstag wurde bekannt, dass 18 (!) Mitglieder der US-Delegation positiv auf Covid-19 getestet wurden, darunter Trainer Robert Hedin, mehrere Spieler und weitere Angehörige des Betreuerstabs.

„Das ist unglaublich heftig“, sagte Hedin der norwegischen Zeitung Aftenposten. Die USA, in der Vorrunde gegen Topfavorit Norwegen, Frankreich und Österreich ohnehin krasser Außenseiter, wollen nun vorerst mit gerade einmal zwölf Spielern nach Ägypten reisen.

Wie es zu dem Corona-Ausbruch kam, konnte Hedin nicht klar beantworten. „Wir wurden die ganze Zeit getestet. Am Montag haben wir noch einen Schnelltest absolviert, der war negativ“, berichtete der Schwede. Er äußerte die Vermutung, dass ein aus den USA angereister Spieler das Virus mitgebracht habe.

Die USA bereiteten sich zehn Tage lang im dänischen Ribe auf ihre erste WM-Teilnahme seit 20 Jahren vor. Bei dem örtlichen Erstligisten Ribe-Esbjerg, gegen den die US-Boys einen Test absolvierten, ist bisher ein positives Testergebnis bekannt.

Wirbel in Tschechien

Zu Wochenbeginn hatte es bereits Wirbel im tschechischen Team gegeben, in dem sich zehn Spieler und Betreuer mit Corona infiziert haben sollen, darunter die Cheftrainer Jan Filip und Daniel Kubes. „Ich kann nur sagen, dass die Situation mehr als kritisch ist“, sagte Kubes. Der Verband verschob den für Dienstag geplanten Abflug nach Kairo um einen Tag, um mehr Klarheit zu erlangen.