Eiskalt und nervenstark: SG Flensburg-Handewitt zieht ins Viertelfinale ein

Jetzt wartet der Titelverteidiger FC Barcelona! Die SG Flensburg-Handewitt steht dank einer abgeklärten Leistung bei Pick Szeged im Viertelfinale der Champions League.

Zwar verloren die ohne Magnus Röd, Franz Semper, Aaron Mensing und Lasse Möller angetretenen SG-Handballer am Donnerstagabend das Achtelfinalrückspiel in Ungarn mit 35:36 (18:17), doch das 25:21-Polster aus der Vorwoche reichte zum Einzug in die Runde der besten acht Mannschaften Europas.

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„Unser Angriff war großartig“, nannte Lasse Svan den Hauptgrund für das Weiterkommen. Außerdem hob der Kapitän SG-Keeper Benjamin Buric hervor, der lange Zeit stark gehalten hatte:

Buric war vor seiner Auswechslung in der 50. Minute immer wieder zur Stelle gewesen, wenn Szeged davonzuziehen drohte. Obwohl die Abwehr Lücken offenbarte, wehrte der Bosnier 13 Würfe ab.

Herausragender Angriff

Dass es in der kritischsten Phase der SG, als Sebastian Frimmel Szeged nach einem Fehlpass von Teitur Einarsson acht Minuten vor Schluss mit 33:30 in Führung warf – die Ungarn mussten aufgrund der mehr erzielten Flensburger Auswärtstore mit fünf Treffern gewinnen –, nicht ganz bedrohlich wurde, lag am eiskalten Angriff der SG.

Angeleitet vom herausragenden Jim Gottfridsson, der selbst sieben Mal erfolgreich war, prächtig mit Johannes Golla harmonierte und viele Tore vorbereitete, beteiligte sich das Team von Maik Machulla an einem packenden Spektakel. Auf Seiten der Ungarn drückte Regisseur Dean Bombac dem Spiel vor 7300 Fans in der Pick-Arena seinen Stempel auf.

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Der Reihe nach. Die SG erwischte einen starken 3:0-Start (5.). Machullas Mannschaft nahm sich zu Beginn viel Zeit für ihre Angriffe gegen Szegeds offensive 5:1-Abwehr. Zwar ging der Arm der Schweizer Schiedsrichter mehrere Male nach oben, doch meist zappelte der Ball wenig später dennoch im Netz – 7:4 (11.). Jetzt nahm die Partie richtig Fahrt auf. Die SG-Abwehr hatte ihre liebe Mühe mit Bombac’ Durchsteckern an den Kreis. Szeged glich zum 10:10 (18.), ging mit 16:15 (26.) in Führung, „aber wir sind in diesen Phasen cool geblieben“, meinte Svan.

Kühlen Kopf bewahrt

Das blieb so, als Flensburg nach der Pause zum ersten Mal mit zwei (26:24/43.) und drei (33:30/52.) Toren zurücklag. Einarssons 33:33 (57.) besiegelte den Einzug ins Viertelfinale. „Das ist absolut verdient. Hut ab vor der Mannschaft, wie sie hier bei einer der besten Mannschaften Europas bestanden hat“, lobte Machulla. „Wir freuen uns riesig“, sagte Flensburgs bester Torschütze Hampus Wanne (9/4).

Pick Szeged: Mikler (ab 21./9 Paraden), Alilovic (3 P.) – Tönnesen (3), Bodo (3), Martins (1), Henigman, Radivojevic (4/3), Gaber (5), Sostaric (3), Frimmel (6), Garciandia (3), Bombac (2), Rosta (3), Mackovsek (3), Blonz
SG Flensburg-Handewitt: Buric (9 P.), Möller (ab 50./1 P.) – Golla (6), Hald, Svan (2), Wanne (9/4), Steinhauser, Mensah (3), Sögard (3), Gottfridsson (7), Jakobsen (n.e.), Einarsson (5), Lindskog (n.e.)
SR: Brunner/Salah (Schweiz) – Zuschauer: 7300
Zeitstrafen: 1:1 – 7m: 3/3:5/4

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