Frust bei Handball-Frauen nach Aus gegen Spanien

Nach dem WM-Aus gegen Spanien saß der Frust bei Deutschlands Handball-Frauen tief. „Wir wissen, dass wir es eigentlich besser können. Es ist schade, dass wir es in einem Spiel, wo es ums Halbfinale geht, nicht hinbekommen“, sagte Kreisläuferin Meike Schmelzer.

Für Rückraumspielerin Alina Grijseels stand fest: „Mit 100 Prozent hätten wir das Spiel gewonnen. Wir haben leider nicht unsere beste Leistung gezeigt.“

Die 21:26-Niederlage im Viertelfinale schmerzte daher besonders. „Es ist sehr enttäuschend“, sagte Schmelzer und zog ein zwiespältiges WM-Fazit: „Wenn man die Vorrunde und zwei Drittel der Hauptrunde nimmt, würde ich sagen, wir haben uns weiterentwickelt. Die letzten beiden Spiele haben aber frustriert.“ Vor dem WM-K.o. gegen Spanien hatte es im letzten Hauptrundenspiel eine deftige 16:32-Pleite gegen Dänemark gegeben.

Wieder einmal wurde eine große Chance vertan, etwas näher an die Weltspitze heranzurücken. Seit WM-Bronze 2007 warten die DHB-Frauen vergeblich auf eine Medaille bei einem Großereignis. Den nächsten Anlauf soll es bei der Europameisterschaft 2022 geben.

Auch wenn es kein Happy End gab, machte der Auftritt in Spanien Mut für die Zukunft. „Wir haben ein gutes Turnier gespielt, uns aber nicht belohnt“, resümierte Kapitänin Emily Bölk. „In der Summe können wir aber viel Positives mitnehmen.“

Dazu gehören Einsatz, Leidenschaft und Wille. Der große Knackpunkt war die mangelnde Chancenverwertung. Will die deutsche Mannschaft in den nächsten Jahren bis zur Heim-WM 2025 den internationalen Durchbruch schaffen, muss sie im Abschluss abgezockter werden.

Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst können die Spielerinnen nun in einer kurzen Weihnachtspause durchschnaufen, ehe es Ende Dezember in ihren Vereinen weitergeht. Für Bundestrainer Henk Groener, dessen Vertrag im Frühjahr 2022 ausläuft, stehen dagegen demnächst wichtige Gespräche mit dem Deutschen Handballbund über eine mögliche Fortsetzung der Zusammenarbeit an.