Holger Glandorf – von wegen Handball-Ruhestand

„Aktuell juckt es gar nicht“, sagt Holger Glandorf. Bisher hat die Legende der SG Flensburg-Handewitt keine Entzugserscheinungen vom (aktiven) Profigeschäft. Das heißt aber keineswegs, dass der Handball nicht weiterhin Glandorfs Alltag bestimmt.

Auf der Geschäftsstelle hat der 37-Jährige, der seine Karriere vor einem halben Jahr coronabedingt auf der Couch beendete, in neuer Funktion alle Hände voll zu tun. Über seine Aufgaben, das Leben ohne aktiven Handball, die WM und das enttäuschende deutsche Abschneiden spricht Glandorf in der aktuellen Folge des „Hölle Nord“-Podcasts.

 

Vielfältige Aufgaben

Glandorfs Tätigkeitsfeld „Marketing und Teammanagement“ umfasst in diesen besonderen Zeiten vielfältige Aufgaben. Der beste Feldtorschütze der Bundesliga-Geschichte plant Corona-Tests, Reisen, er ist Herr über das Hygienekonzept, er sucht Kontakt zu potenziellen Sponsoren. „Um den Profi-Handball herum gibt es ein noch größeres Hamsterrad, das das kleine Spieler-Hamsterrad antreibt“, sagt Glandorf im Podcast.

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Das Leben nach der aktiven Karriere gibt ihm neue Freiheiten. „Wenn das Wetter schlecht ist, muss ich nicht laufen gehen“, erzählt Glandorf. „Aber natürlich versuche ich, mich fitzuhalten, damit die Knochen in Gang bleiben.“

Keine Rückkehr-Gedanken

Es war ein romantischer Gedanke, der aufkam, als Glandorfs Nachfolger Franz Semper sich Anfang Dezember gegen Szeged (26:24) an Kreuzband und Meniskus verletzte. Könnte Glandorf eine Option sein und noch einmal auf die große Bühne zurückkehren? „Für mich war das nie ein Thema. Es gab ein paar Späße auf der Geschäftsstelle, aber ich wurde von Trainer Maik Machulla und den Verantwortlichen auch gar nicht gefragt“, berichtet Glandorf.

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Dafür verpflichtete die SG nun Alexander Petersson von den Rhein-Neckar Löwen bis zum Saisonende. Ein alter Bekannter – der 40-Jährige spielte bereits von 2007 bis 2010 in Flensburg –, der drei Jahre älter ist als Glandorf. „Und wesentlich fitter“, sagt Glandorf und lacht.

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Was ist ein Podcast? Der Begriff Podcast setzt sich zusammen aus den beiden Wörtern iPod (MP3-Player von Apple) und Broadcast (Rundfunk). Es handelt sich um eine Reihe von Audio-Dateien, die auf Abruf („on demand“) aus dem Internet heruntergeladen werden können. Neben vielen unabhängigen Anbietern bringen auch immer mehr Zeitungsverlage eigene Podcasts heraus. Jeder vierte Deutsche hört inzwischen regelmäßig Podcasts, und es werden immer mehr.

Was bietet der „Hölle Nord“-Podcast? Die volle Portion SG Flensburg-Handewitt: Aktuelles Geschehen, Hintergründe und Geschichten rund um Deutschlands nördlichsten Handball-Bundesligisten.

Wann und wo kann ich den „Hölle Nord“-Podcast hören? Jederzeit. Die neueste Folge gibt es jeden zweiten Dienstagabend auf shz.de/hoelle-nord, zudem auf Spotify, Apple Podcast, Amazon Music, Deezer und Co. – einfach in der Suchfunktion „Hölle Nord“ eingeben.