HSV Hamburg will Coup gegen Rhein-Neckar Löwen bloß nicht überbewerten

Drei Spieltage hat es gedauert – und der HSV Hamburg ist in der Handball-Bundesliga angekommen. Mit dem sensationellen 32:27 (16:15) am Sonntag über die Rhein-Neckar Löwen, immerhin deutscher Meister der Jahre 2016 und 2017, hat der Aufsteiger den ersten Saisonsieg und den ersten Erfolg in der Bundesliga seit 2015 eingefahren und ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt.

„Wir hatten heute einen sehr guten Tag und haben eine geile Mannschaftsleistung gezeigt“, sagte Matchwinner Johannes Bitter.

Keeper Bitter zähmt Löwen

Der 39 Jahre alte Schlussmann erfüllte gegen den haushohen Favoriten aus Mannheim die Rolle, für die er geholt und mit einem Fünfjahresvertrag ausgestattet worden war: Mit 17 Paraden zähmte er die Löwen.

War Bitter, der in der Nationalmannschaft nur noch für Notfälle zur Verfügung stehen will, bei den Auftaktniederlagen gegen Göppingen (27:28) und den Bergischen HC (26:31) mit jeweils acht Paraden noch unglücklich mit der eigenen Leistung, war er nach dem Löwen-Coup zufrieden.

Auch der frustrierte Löwen-Spielmacher Andy Schmid, der ebenso wie Uwe Gensheimer mit einem Siebenmeter an Bitter gescheitert war, war voll des Lobes. Auf die Frage nach der Ursache der Niederlage sagte der Schweizer:

Auch Rückraumspieler Wullenweber glänzt

Außer der Erfahrung eines Johannes Bitter war auch die Unbekümmertheit der Hamburger Spieler ein großes Plus. So kam in der zweiten Halbzeit Finn Wullenweber ins Spiel und trug mit fünf blitzsauberen Rückraum-Toren zum Sieg bei.

„Jogi hat im Tor eine sehr starke Leistung gezeigt, aber wir waren als Mannschaft insgesamt sehr gut“, sagte der 23-Jährige.

Ziel bleibt Klassenerhalt

Nach dem ersten Jubel kehrte bei den Hamburgern aber sehr schnell der Realitätssinn zurück: „Das waren zwei Bonuspunkte, die wir eingefahren haben“, sagte Bitter am Sonntagabend im „Sportclub“ des NDR. Auch nach dem Sieg über die Löwen gehe es für den Aufsteiger nur um das Überleben in der Bundesliga.

Bitter: „Wir dürfen über nichts anderes reden.“ Gerade in den sogenannten Vier-Punkte-Spielen gegen potenzielle Konkurrenten im Abstiegskampf müssten die notwendigen Zähler für den Ligaverbleib eingesammelt werden.

Eines dieser Spiele steht für die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen am Sonntag (16 Uhr/Sky) auf dem Programm. Dann geht es zu Bitters Ex-Club TVB Stuttgart. Die Partie ist der zweite Teil einer Auswärtstour, die am Donnerstag (19.05 Uhr/Sky) mit dem Auftritt beim SC DHfK Leipzig beginnt.lno