Keine Zeit zum Durchatmen für die SG Flensburg-Handewitt

Weiter geht die Punktehatz: Die furiose Aufholjagd der SG Flensburg-Handewitt bei den Rhein-Neckar Löwen (31:31) ist kaum Geschichte, da steht den SG-Handballern schon die nächste Bundesliga-Aufgabe ins Haus. Zum ersten Mal seit acht Jahren ist Aufsteiger TuSEM Essen am Mittwoch (18 Uhr) zu Gast in der Flens-Arena. Der Tabellenvorletzte ist klarer Außenseiter.

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Sögard mit Schmerzen

Daran ändern die personellen Sorgen von SG-Coach Maik Machulla nichts. Ihm fehlen im Rückraum Lasse Möller und Franz Semper. Der im Löwen-Spiel früh ausgeschiedene Göran Sögard (Leistenprobleme) ist nicht fit und trainiert seit drei Wochen kaum.

 

Immerhin: Magnus Röd hat den Stresstest in Mannheim gut verkraftet, die Gehirnerschütterung ist überwunden. Somit kann Machulla gegen Essen mit Röd, Jim Gottfridsson und Mads Mensah auf drei erfahrene Rückraumspieler bauen. Mehr Verantwortung kommt auf Youngster Magnus Holpert zu, der für seinen Kurzauftritt bei den Löwen gelobt wurde: „Er zeigt, dass er eine Bereicherung ist“, sagte Machulla.

Die Variante mit dem siebten Feldspieler – Machulla schätzt dieses taktische Mittel eigentlich nicht – sei ebenfalls eine Option. „Um Kräfte zu sparen und mal ruhig zu machen“, so Machulla.

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Hald macht Fortschritte

Freude bereitet dem 43-Jährigen Simon Hald. „Er sieht jetzt viel besser aus, ist viel präsenter und hat mehr Vertrauen in sein Knie“, berichtete Machulla. Er will den dänischen Kreisläufer, der lange mit einer Patellasehnenentzündung zu kämpfen hatte, zunehmend auch im Angriff einsetzen, um dort Johannes Golla zu entlasten.

Die Spielanteile für Domen Pelko dürften vor dem Leihende am 31. Dezember – dann kehrt der Slowene nach Logroño zurück – gering bleiben. „Ich mag diese ganze Wechselei nicht“, begründete Machulla. Mehr als einen Abwehr-Angriff-Wechsel wolle er vermeiden.

SG kann Rekord ausbauen

Während Deutschland am Mittwoch heruntergefahren wird, dürfen die Profisportler weiter ihrer Arbeit nachgehen. Darüber ist Machulla froh.

 

Am Mittwoch spielt die SG gegen Essen zum sechsten Mal in ihrer Geschichte vor leeren Rängen in der Flens-Arena.

Apropos Geschichte: Mit dem 43. Heimsieg in Folge können die Flensburger ihren Vereinsrekord weiter ausbauen. Im Vorbeigehen werde dieser aber nicht gelingen. „Die Essener haben zuletzt gezeigt, dass sie mithalten können“, so Machulla. 28:32 gegen Göppingen, 26:26 gegen Hannover, 29:30 in Minden – eine bessere Punkteausbeute als 3:15 verpasste das Team des 34-jährigen Trainers Jamal Naji nur knapp. Das letzte Spiel des Tabellenvorletzten liegt bereits zwölf Tage zurück.

Keine Pause in Sicht

Für den Großteil der SG-Spieler sind keine Pausen in Sicht. Bisher hat noch kein Flensburger angekündigt, im Januar auf die Teilnahme an der WM in Ägypten zu verzichten.

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Während seit Dienstag mit Hendrik Pekeler, Steffen Weinhold und Patrick Wiencek schon drei Profis des THW Kiel ihren Verzicht auf das Turnier erklärt haben (dazu Finn Lemke von der MT Melsungen), dürften Jim Gottfridsson, Hampus Wanne (beide Schweden), Göran Sögard, Torbjörn Bergerud, Magnus Röd, Magnus Jöndal (alle Norwegen), Lasse Svan, Mads Mensah und Simon Hald (alle Dänemark) sowie Johannes Golla (Deutschland) im Dauereinsatz sein – Golla nach den Absagen der wichtigen Abwehrspieler Wiencek, Pekeler und Lemke umso mehr.

„Ich habe mit all unseren Nationalspielern gesprochen, ohne sie zu beeinflussen. Natürlich will jeder gerne für sein Land spielen“, sagte Machulla.