Lasse Möller pirscht sich an Comeback heran

Es muss schon viel passieren, damit Lasse Möller schlechte Laune bekommt. Anfang Oktober verging aber selbst dem immer zum Spaßen aufgelegten Handballer der SG Flensburg-Handewitt, der in den ersten fünf Spielen für seinen neuen Club für mächtig Furore gesorgt hatte, das Lachen. „Ich war echt traurig“, denkt Möller an den Moment zurück, als er erfuhr, dass er an der linken Hand operiert werden muss und monatelang ausfallen wird.

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Folgenschwerer Sturz

Der 24 Jahre alte Däne war in Wetzlar auf die Hand gefallen, trotzdem führte er die SG mit neun Toren zu einem knappen Sieg. „Dafür war das Adrenalin verantwortlich“, erzählt Möller. Doch der scheinbar harmlose Sturz hatte Folgen. „Die nächsten Tage tat die Hand sehr weh.“

MRT-Bilder zeigten einen Abriss des Diskus, der zur Knorpel-Band-Struktur in der Handwurzel gehört.

 

Verflogene Trauer

Der erste Frust ist längst verflogen. „Jetzt ist das Lachen zurück“, sagt der Rückraumspieler. Nach der Operation war es Möller wichtig, die Reha in Flensburg zu absolvieren – in der Nähe der Mannschaft. „Ich war ja gerade neu gekommen und wollte ein Teil des Teams bleiben“, erklärt der Däne.

Er verzichtete sogar auf gemeinsame Zeit mit seiner Freundin, die in Odense lebt, ihn aber so oft wie möglich besuchte. An das Leben alleine hat der 24-Jährige – Möller hatte vor seinem Wechsel zur SG immer Mitbewohner – sich gewöhnt. „Die Wohnung sieht gut aus – und ich esse jeden Tag“, sagt er und lacht herzlich.

Der Däne arbeitete intensiv mit Athletiktrainer Michael Döring. Die operierte linke Hand wurde mit Physiotherapie gestärkt. „Ich musste viele Übungen für die Mobilisation und das Greifen machen. Ich fühle mich jetzt sehr frisch“, erzählt Möller. Die rechte Schulter hielt er mit unzähligen Würfen in Schwung.

Hoffen auf Februar-Comeback

Nun fiebert Möller seinem Comeback im SG-Trikot entgegen. Wann es soweit ist, kann er noch nicht sagen. „Ich hoffe, im Februar. Es wäre schön, wenn es ein genaues Datum gäbe.“

SG-Coach Maik Machulla hatte kürzlich im „Hölle Nord“–Podcast betont: „Wir müssen mit Lasse sehr vorsichtig sein, weil es eine gravierende Verletzung war.“ Der nächste Schritt auf dem Weg zum Comeback ist die Rückkehr ins Training mit Kontakt – so richtig wird das erst möglich sein, wenn die neun WM-Fahrer nach Flensburg zurückgekehrt sind.

„Hölle Nord“-Podcast: Maik Machulla über die WM, die starke SG, den Reiz eines Aufklebers und falsches Deutsch

Skandinavier im Fokus

Das Turnier in Ägypten, für das ein fitter Möller wahrscheinlich nominiert worden wäre, verfolgt der 24-Jährige mit skandinavischem Interesse. Die Spiele von Dänemark, Schweden und Norwegen sind im Fokus. „Wo Dänemark steht, ist schwer zu sagen. Bisher gab es noch keinen richtigen Gegner“, meint Möller.

Wie die ganze Handball-Welt ist auch er begeistert vom kongolesischen Kreisläufer-Koloss Gauthier Mvumbi. „Das ist ein geiler Typ. Aber hoffentlich sieht mein Körper nie so aus“, sagt ein grinsender Möller.