Macht Ex-Fußballchef Christian Seifert den Handball sichtbarer?

Wo läuft Handball? Derzeit hat Sky die Rechte an der Handball-Bundesliga und in homöopathischen Dosen zeigt das öffentlich-rechtliche Fernsehen auch mal was aus der HBL. Vorteil: Sky bildet Handball kompetent und hochwertig ab – da gibt es nichts zu meckern. Nachteil: Es kostet extra, wodurch der Handball auf Reichweite verzichtet.

Das könnte sich ändern, denn die HBL schreibt die Medienrechte von 2023 bis 2029 neu aus. Sky möchte weitermachen, aber ein neuer Mitbewerber ist ebenfalls interessiert: Der Streamingdienst S-Nation, den der frühere Chef der Deutschen Fußball Liga, Christian Seifert, gegründet und den Springer-Konzern mit ins Boot geholt hat. Er will „den Ligen jenseits des Fußballs einen echten nächsten Entwicklungsschritt“ anbieten, wie er im Frühjahr in einem dpa-Interview sagte.

„Größere Bühne und mehr mediale Reichweite“

Den Sportarten, die mit S-Nation zusammenarbeiten, verspricht Seifert „eine größere Bühne und mehr mediale Reichweite als je zuvor“. Volleyball, Tischtennis und Basketball hat er überzeugt, Eishockey hat indes gerade abgesagt und bleibt bei der Telekom. Könnte sein, dass diese Schlappe den Ehrgeiz des Medienunternehmers in Sachen Handball fördert.

Ein Konflikt muss noch gelöst werden

Das wäre spannend. Seifert hat schon für die DFL Milliarden hereingeholt, aber mit Fußball ist er nun fertig. Für andere Sportarten sieht er „sehr viel Luft nach oben“. Handball könnte so einen Impuls brauchen, um sichtbarer zu werden. Fragt sich nur, wie Seifert den Konflikt zwischen kostenpflichtigem Angebot und Reichweite lösen will.

Nix los im Palau Blaugrana

Apropos Reichweite: Was war da denn los in Barcelona bzw. warum war da denn nix los? Nur 4184 Fans kamen am Donnerstag zum Viertelfinale gegen die SG Flensburg-Handewitt in den Palau Blaugrana und die waren trotz des 27:24-Erfolgs für die Gastgeber auch nicht sehr temperamentvoll. Wird die Überlegenheit von Barça etwa langweilig?