Magdeburgs Handballer weiter souverän auf Titelkurs

Der SC Magdeburg hat sich auf dem Weg zum zweiten Meistertitel in der Handball-Bundesliga nach 2001 auch von Pokalsieger TBV Lemgo Lippe nicht stoppen lassen.

Der Tabellenführer feierte bei den Ostwestfalen einen beeindruckenden 44:25 (20:11)-Kantersieg und führt das Klassement mit 40:2 Punkten weiter ungefährdet vor dem THW Kiel (36:8) an. Der Titelverteidiger kam gegen den HC Erlangen zu einem ungefährdeten 34:24 (19:7).

SG Flensburg patzt

Dagegen hat sich die SG Flensburg-Handewitt wohl endgültig aus dem Meisterrennen verabschiedet. Der Vizemeister patzte beim 31:31 (14:15) gegen Schlusslicht GWD Minden und liegt nun schon sieben Zähler hinter den Magdeburgern. „Wir sind derzeit mit dem Kopf nicht präsent, als ob wir im Winterschlaf sind“, übte Flensburgs Rückraumspieler Mads Mensah Larsen beim Pay-TV-Sender Sky harsche Selbstkritik.

Der Vereinsweltmeister aus Magdeburg dominierte in Lemgo vor 1500 Zuschauern von Beginn an. Bereits zur Pause war die einseitige Partie entschieden. „Für uns ist jedes Spiel ein Endspiel. Wir wollen immer gewinnen. Dass wir das in solcher Klasse schaffen, gibt uns ein gutes Gefühl“, sagte Rückraumspieler Philipp Weber.

Am Ende stand ein Saison-Torrekord, den zuvor Verfolger Kiel mit 42 Toren in einem Spiel gehalten hatte. „Das ist unwichtig für uns“, sagte Weber. „Aber in der Meisterschaft kann auch die Tordifferenz den Ausschlag geben. Deshalb ziehen wir immer bis zum Abpfiff durch.“

Magnusson erzielt 15 Tore

Überragende Werfer beim Sieger waren der Isländer Omar Ingi Magnusson mit 15 Toren und Schwedens Europameister Daniel Pettersson (9). „Wir waren von der ersten Minute an bereit. Das war wichtig“, sagte Magnusson. Das sah auch Lemgos Trainer Florian Kehrmann so: „Der SCM spielt gerade in einer unglaublichen Form. An dieser Qualität sind wir heute gescheitert.“

Kiel startete gegen Erlangen furios und führte nach einer Viertelstunde mit 8:0. Von diesem Fehlstart erholten sich die Gäste nicht mehr. Beste THW-Werfer waren Niclas Ekberg und Domagoj Duvnjak mit jeweils sieben Toren.

Ein siegreiches Comeback auf der Bundesliga-Trainerbank nach 17 Jahren feierte Bob Hanning. Beim 32:26 (16:11) der Füchse Berlin betreute der Geschäftsführer gemeinsam mit Sportvorstand Stefan Kretzschmar die Mannschaft, weil sich Cheftrainer Jaron Siewert und dessen Assistent Max Rinderle nach positiven Corona-Tests in Quarantäne befinden. „Ich war in der Besetzung fehl am Platz“, räumte Kretzschmar nach der Partie ein und fügte schmunzelnd hinzu: „Ich habe danach direkt meinen Rücktritt verkündet.“