Mehrzahl der Profi-Clubs bevorzugt 2G-Modell

Die einen wollen Geimpfte, Genesene und Geteste einlassen, die anderen nur Geimpfte und Genesene, die wieder anderen nur Geimpfte und Getestete – die Zulassung von Zuschauern zu Sportveranstaltungen wird immer mehr zum Wirrwarr.

Vergangene Woche war der THW Kiel vorgeprescht. Mit Hilfe eines Modellprojekts will der Handball-Meister 9000 sitzende Fans in seiner Arena begrüßen, allerdings nur vollständig Geimpfte und Genesene. Dass dadurch etwa Kinder unter zwölf Jahren vom Hallenbesuch ausgeschlossen werden, kam nicht überall gut an. In den sozialen Medien sowie per Mail und Telefon erntete der THW Kritik. Das sei aber im „erwarteten Rahmen“ gewesen, es sei auch „sehr viel Verständnis von den Fans geäußert worden“, teilte der Verein auf Anfrage mit.

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„Es geht um nicht weniger als den Erhalt von Spitzenhandball in Kiel“, hatte Geschäftsführer Viktor Szilagyi gesagt und damit Einblicke in die wirtschaftlichen Zwänge gegeben. Eine Entscheidung des Landes, ob das Modellprojekt des THW genehmigt wird, steht noch aus.

SG tendiert zu 3G

Weiter nördlich ist die SG Flensburg-Handewitt etwas zurückhaltender. „Wir tendieren zu 3G“, sagte deren Geschäftsführer Dierk Schmäschke, da man niemanden ausschließen wolle. Der Vizemeister hofft, alle rund 4600 Sitzplätze vergeben zu können.

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Fußball-Zweitligist Holstein Kiel lässt derzeit bis zu 4100 Zuschauer nach einem 2G-Prinzip rein. Geimpfte und Getestete können die „Störche“ im Stadion sehen – Genesene müssen ebenfalls einen negativen Corona-Test vorweisen. Dies habe „administrativ-organisatorische Gründe“ und biete die „größtmögliche Sicherheit“ für Fans und Vereinsmitarbeiter, teilte der Club mit. Ein Antrag für ein Modellprojekt streben die „Störche“ derzeit nicht an.

Hamburger Senat erlaubt 2G

Hamburger Profi-Clubs sehen im Beschluss des Senats von Dienstag, die 2G-Regel zu erlauben, was das Ausschließen von lediglich Getesteten möglich macht, eine Chance auf die Rückkehr zur Normalität. Als „logischen und sinnvollen Weg“ bezeichnete St. Pauli-Präsident Oke Göttlich das 2G-Modell, „weil das die Chance erhöht, die Stadien wieder vollzubekommen“.

Göttlich gab allerdings zu bedenken, „dass es auch Wege für Leute geben muss, die aus verschiedenen Gründen nicht geimpft werden können“. Er nannte gesonderte Eingänge und Areale als Möglichkeiten.

Der Hamburger SV prüft, ob sich die neue Regelung auf das nächste Heimspiel gegen Sandhausen am 11. September anwenden lässt.

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1300 Zuschauer in der Halle

In Hallen erlaubt der Senat der Hansestadt nun 1300 Zuschauer bei Anwendung des 2G-Modells. Die Bundesliga-Handballer des HSV Hamburg bezeichneten das als „denkbare Option“. Sebastian Frecke, Geschäftsführer des Aufsteigers, sagte: „Es ist für uns von großer wirtschaftlicher Bedeutung, möglichst viele Fans in die Halle lassen zu können.“

Der Basketball-Bundesligist Hamburg Towers will nun 1300 Tickets an Geimpfte oder Genesene verkaufen.