Nur der Abstieg eint den Ahrensburger TSV und den SV Preußen Reinfeld

Die Handballerinnen des Ahrensburger TSV und des SV Preußen Reinfeld eint der Oberliga-Abstieg. Was beide Mannschaften nach dem verpassten Klassenerhalt unterscheidet: Während der ATSV in der kommenden Saison 2022/23 in der Hamburg-Liga um den direkten Wiederaufstieg kämpfen wird, ist beim Kreisrivalen völlig unklar, ob überhaupt eine Mannschaft am Punktspielbetrieb teilnehmen wird.

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Eine Ära endet nach dem Abstieg

Fast ein Jahrzehnt lang standen SVP-Trainer Detfred Dörling und seine Spielerinnen für ambitionierten Handball in der vierthöchsten Liga des Deutschen Handballbundes. Eine zunehmende Überalterung des Teams und die fehlgeschlagene Integration leistungsstarker A-Jugendlicher in der Oberligamannschaft führten nun zum Ende des Leistungshandballs in Reinfeld. Der 28:24 (11:11)-Erfolg am Sonntag, 8. Mai, in der Abstiegsrunde bei Schlusslicht SG Altona bildete das Ende einer Ära.

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SV Preußen will sich intern beraten

„Aktuell wissen wir noch nicht, wie es weitergeht. In den nächsten Tagen werden wir uns vereinsintern zusammensetzen und dann mit dem Landesverband sprechen, in welcher Liga wir möglicherweise neu starten“, sagt Dörling, dessen aktuelle Mannschaft auseinanderbricht. Viele Etablierte beenden ihre Laufbahn, wer noch ambitioniert weiterspielen will, wird den SVP verlassen und sich eine neue Herausforderung suchen.

Co-Trainer Neumann zum MTV Lübeck

Wer bleiben wolle, solle Eigeninitiative zeigen, hatte der Coach zuletzt betont. Sollten sich 14 Spielerinnen finden lassen, die regelmäßig zur Verfügung stünden, wäre Dörling bereit für einen Neuaufbau. Der würde ohne seinen bisherigen Assistenten Christian Neumann stattfinden, der zum MTV Lübeck gewechselt ist.

ATSV unterliegt dem Bredstedter TSV

Zwar mit einer nicht unerwarteten 20:27 (10:12)-Pleite gegen Tabellenführer Bredstedter TSV, aber mit einem deutlich besseren Gefühl hat der ATSV die Spielzeit beendet. „Wir haben in der Vorrunde gezeigt, dass wir durchaus in der Oberliga mithalten können“, bilanzierte Trainer Stephan Schröder, der mit den Schlossstädterinnen nur knapp die Meisterrunde und damit den vorzeitigen Klassenerhalt verpasst hatte.

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Kader fehlt es an der nötigen Breite

Ausschlaggebend für die schwache zweite Saisonhälfte sei zum einen die Verletzung von Führungsspielerin Maren Strehle und zum anderen der nicht breit genug aufgestellte Kader gewesen. Ausfälle konnte der ATSV nicht kompensieren. Und so wird sich Schröder vornehmlich darum bemühen, eine schlagkräftige Mannschaft mit Perspektive auf die Beine zu stellen. Denn mit Strehle, Lena David und Merle Langhoff wird ein erfahrenes Trio „in Handball-Rente“ gehen.

Schröder blickt optimistisch voraus

Schröder erklärt, er sei mit einem halben Dutzend potenzieller Neuzugänge in guten Gesprächen. „Wir werden in der Hamburg-Liga wieder angreifen“, blickt der ATSV-Trainer optimistisch in die Zukunft und hat damit seinem Trainerkollegen Detfred Dörling einiges voraus.