Sander Sagosen und der THW Kiel wollen Revanche gegen Paris

Der Stachel sitzt noch tief im Fell der „Zebras“. In der vergangenen Saison war im Viertelfinale der Champions League Schluss für den deutschen Handball-Rekordmeister. Im Stade Pierre de Coubertin schlug Paris St. Germain dem THW Kiel die Tür zum Final Four in Köln vor der Nase zu. Diese Geschichte soll sich aus norddeutscher Sicht nicht wiederholen – findet auch Sander Sagosen.

Kieler Viertelfinal-Aus im Vorjahr

Die norwegische Rückraummaschine kam im Juli 2020 von PSG zum THW. Vor einem Jahr verpasste er krankheitsbedingt das Hinspiel, im Rückspiel nahm er sich dank einer Undiszipliniertheit mit der dritten Zeitstrafe selbst aus dem Spiel. „Im letzten Jahr war es nicht so gut von uns – auch von mir persönlich. Nun freue ich mich, dass wir eine neue Chance gegen Paris bekommen, es besser zu machen.“ Das Hinspiel steigt jetzt am Mittwoch, diesmal in Paris, das Rückspiel auf den Tag genau ein Jahr nach dem Rückspiel im Vorjahr. Es ist wieder der 19. Mai – perfektes Timing für eine Revanche (beide 20.45 Uhr/Dazn).

Hinspiel PSG gegen THW: Hier geht’s zum Liveticker vom Spiel in Paris

„Für beide Vereine werden es zwei große Spiele. Das werden hoffentlich 120 Minuten geiler Handball“, sagt Sagosen. Der 26-Jährige geht davon aus, dass in Paris noch nichts klar sein wird. „Zwei Top-Vereine, zwei Spiele – es ist total offen und 50:50, wer am Ende gewinnt. Wir müssen in Paris einen guten Job machen, damit wir die Chance haben, es in Kiel für uns zu entscheiden“, sagt der wurfgewaltige Rechtshänder und ist überzeugt: „Wenn wir unseren Job besser machen als im letzten Jahr, dann werden wir gewinnen.“

Noch immer Kontakt nach Paris

Der Kontakt nach Paris, wo Sagosen drei Jahre lang spielte, besteht noch immer. „Natürlich schreibe ich ab und zu mit den Jungs, aber nicht vor so einer Partie, wo viel auf dem Spiel steht. Da konzentriert sich jeder auf sich und seinen Verein.“ In seiner PSG-Zeit freundete er sich vor allem mit Rückraumkollege Nedim Remili an. „Wir haben viel zusammen gemacht und viel Spaß gehabt – aber auf der Platte werden wir keine Freunde sein“, sagt Sagosen.

Dort, auf der Platte, müsse sich sein Team vor allem im Rückzug clever verhalten, meint der Norweger. „Die laufen unfassbar schnell, da müssen wir aufpassen und zusehen, dass wir hinten Sechs-gegen-Sechs verteidigen, ansonsten könnten wir Probleme bekommen.“

Pariser Rückenwind durch Meistertitel

Das PSG-Team von Trainer Raul Gonzales krönte sich am Wochenende durch einen Sieg gegen Montpellier zum achten Mal in Serie zum französischen Meister. Auch Sagosen feierte nationale Titel mit PSG. Wie da die Meisterparty wohl aussah? „Ich hoffe, dass die ohne Ende gefeiert haben und vielleicht etwas müde sind – aber davon gehe ich nicht aus. Die werden zu 100 Prozent auf uns fokussiert sein, so wie wir zu 100 Prozent auf sie fokussiert sind.“

Nach Paris-Duellen kommt das Derby

Nur drei Tage nach dem PSG-Rückspiel wartet das im Kampf um den zweiten Tabellenplatz in der Bundesliga so wichtige Landesderby gegen die SG Flensburg-Handewitt. Daran verschwenden Sagosen und Co. aber noch keinen Gedanken, Kiels voller Fokus gilt der Königsklasse. „Jetzt ist zweimal Paris, Flensburg kommt erst danach“, betont der Norweger, der sich aber auf die drei Höhepunkte in kurzer Folge freut. „Wegen solcher Spiele spielen wir Handball. Der Fokus ist kein Problem, du musst immer bereit sein für diese Highlights. Der SG geht es außerdem genauso. Erst kommt zweimal Barcelona, dann kommen wir.“

Hinspiel SG gegen Barcelona: Hier geht’s zum Liveticker vom Spiel in Flensburg

Sagosen ist wieder vollkommen fit

Am Dienstag nach dem Training geht der Flieger von Kiel nach Paris, wo Sagosen wieder voll mitmischen möchte, nachdem er zuletzt in der Liga gegen Melsungen und in Leipzig zwar im Kader stand, wegen einer Rückenprellung aber geschont wurde. „Ich hätte im Notfall spielen können, deswegen war ich auch dabei. Aber die Jungs haben das top gemacht, sodass ich ein bisschen Pause bekommen habe. Jetzt bin ich komplett fit für die zwei großen Spiele gegen Paris.“