Schlangen am Büfett, Zuschauer-Skandal, Grünen-Kritik

Hygiene-Kritik: Auch Alfred Gislason äußerte Kritik an der Hygiene-Situation im Fünf-Sterne-Quartier der deutschen Handballer, in dem acht Teams untergebracht sind. „Wir hatten uns das anders vorgestellt“, sagte der Bundestrainer. Schlangen am Büfett und fehlendes Maskenbewusstsein bei Einheimischen – Superstar Sander Sagosen vom THW Kiel hatte zuvor von Zuständen wie im „Wilden Westen“ gesprochen. „Da haben wir schon die Augen aufgerissen und gesagt, dass wir das nicht so empfinden“, relativierte DHB-Sportvorstand Axel Kromer. Es sei bereits „einiges verbessert“ worden. Am Donnerstag wollte sich der ägyptische Sportminister für getrennte Büfetts der Teams einsetzen. Der zunächst zur Untätigkeit verdammte DHB-Koch Nils Walbrecht sollte noch am Abend einen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt bekommen.

Ausquartiert: Das Team der Kap Verde ist trotz einiger coronabedingter Ausfälle inzwischen angereist. Allerdings wurde der WM-Neuling auf Wunsch des DHB zunächst in einem anderen Hotel isoliert.

Zuschauer: Für neue Kritik sorgte die Tatsache, dass beim Eröffnungsspiel am Mittwoch zwischen Ägypten und Chile (35:29) trotz Publikumsverbots mehrere hundert Zuschauer in der Halle gewesen sein sollen, darunter viele Prominente.

Grünen-Kritik: Kritik am WM-Gastgeber Ägypten gab es bisher vor allem zum laxen Umgang mit Corona-Regeln. Der außenpolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, erinnerte nun an die „katastrophale Menschenrechtssituation“ vor Ort. Daran habe er bislang „kaum wirkliche Kritik gehört“, sagte Nouripour. „Bei etwa 60.000 politischen Gefangenen, systematischer Folter und 57 Hinrichtungen allein zwischen vergangenem Oktober und November erstaunt das schon ein wenig. Das sind Verbrechen, die die Verbandsfunktionäre offen thematisieren müssen.“