SG Flensburg-Handewitt dreht gegen Hannover nach der Pause auf

Zwei Tage nach dem enttäuschenden 29:29 bei der HSG Wetzlar hat die SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga den ersten Sieg im Jahr 2022 gefeiert. Die Mannschaft von Maik Machulla gewann am Samstagabend mit 30:20 (13:12) gegen die TSV Hannover-Burgdorf.

Weiterlesen:

Mit Gottfridsson – und Startschwierigkeiten

Die wichtigste Nachricht für die SG und die 1458 Zuschauer in der Flens-Arena: Spielmacher Jim Gottfridsson, der in Wetzlar wegen Schmerzen im Adduktorenbereich die Schlussphase verpasst und dem Team enorm gefehlt hatte, war fit für Hannover.

Trotz seiner Anwesenheit wirkte die SG im Angriff, wo im rechten Rückraum diesmal Franz Semper ran durfte, mitunter unsicher. Mads Mensah und Co. leisteten sich einige leichte Ballverluste, zudem war TSV-Keeper Domenico Ebner einige Male zur Stelle – 2:4 (7. Minute). Hinten hatte Flensburg vor allem auf der linken Abwehrseite Probleme, wo Ivan Martinovic oder Veit Mävers durchbrachen.

2. Welle – die Handball-Kolumne: Der SG Flensburg-Handewitt ist der kühle Kopf abhanden gekommen

Zwei-Tore-Führungen beim 7:5 (12.) und 11:9 (18.) gaben dem Machulla-Team keine Sicherheit. Zwar steigerte sich Kevin Möller im Tor, doch auf der anderen Seite wurde Ebner immer stärker. Er wehrte den Siebenmeter von Hampus Wanne ab – es war die neunte Parade des Torwarts –, Martinovic aus der Distanz mit seinem sechsten Treffer brachte Hannover mit 12:11 (26.) in Führung.

Emil Jakobsen beendete eine neunminütige Torflaute der SG, die in dieser umkämpften, aber keinesfalls hochklassigen Partie jetzt mehr Emotionalität in die Waagschale warf und zur Pause wieder vorne lag (13:12).

Auf Möller ist Verlass

Die zweite Hälfte eröffnete Lasse Svan aus spitzem Winkel – der Kapitän leitete eine dominante Phase der Hausherren ein. Mensah, der für Aaron Mensing zurückgekehrt war, stellte auf 16:12 (34.), vertändelte kurz darauf jedoch abermals leichtfertig den Ball. Worauf sich die SG verlassen konnte: In Möller hatte sie an diesem Abend einen starken Rückhalt, der Däne parierte beim 16:13 gegen Jannes Krone Wurf Nummer zehn.

Es war das Spiel der Torhüter. Spektakuläre Doppelparade von Möller auf der einen, nächster gehaltener Siebenmeter von Ebner auf der anderen Seite, dann war wieder Möller gegen den völlig freien Ilija Brozovic zur Stelle. Johannes Gollas 19:14 (40.) bedeutete erstmals ein Fünf-Tore-Polster, das anders als 48 Stunden zuvor in Wetzlar nicht mehr in Gefahr geriet. Über 22:16 (45.) und 25:17 (50.) gelang der 13. Saisonsieg.

SG Flensburg-Handewitt: Buric (n.e.), Möller (17 Paraden) – Golla (4), Hald, Svan (3), Wanne (5/5), Steinhauser (1), Mensah (3), Sögard (n.e.), Gottfridsson (3), Jakobsen (7/1), Semper (4), Mensing, Einarsson, Lindskog, Röd
TSV Hannover-Burgdorf: Ebner (16/2 Paraden), Lesjak – Cehte (1), Roscheck, Martinovic (8), Mävers (4/1), Pevnov (1), Kuzmanovski (1), Böhm (1), Krone, Edvardsson, Brozovic, Fischer, Feise, Weber (2), Büchner (2)
Schiedsrichter: Hartmann/Schneider (Magdeburg/Irxleben)
Zuschauer: 1458
Zeitstrafen: 2:4 – 7m: 8/6:4/1

„Hölle Nord“-Podcast: Wie Johannes Golla die Handball-EM erlebt hat