SG Flensburg-Handewitt muss ein ganz dickes Brett bohren

„Wir müssen mal einen Großen schlagen“, sagt und hofft Maik Machulla vor dem Heimspiel seiner SG Flensburg-Handewitt in der Champions League gegen Telekom Veszprem (Donnerstag, 18.45 Uhr). Zu diesem Kaliber zählt der 44-jährige Coach den ungarischen Spitzen-Handballclub, der mit den Ex-Flensburgern Rasmus Lauge und Kentin Mahe und als Tabellenzweiter der schweren und ausgeglichenen Gruppe B auflaufen wird. In der Flens-Arena ist die Maximal-Auslastung unter 2G und Maskenpflicht ein vorletztes Mal erlaubt.

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Während die Gäste (12:6 Punkte) aussichtsreich im Rennen um die begehrten Plätze eins und zwei sind, muss sich der deutsche Vizemeister (7:11) als Sechster Sorgen um den Einzug ins Achtelfinale machen. Da immer noch die zwei (nicht einkalkulierten) Niederlagen in Porto und Saporoschje sehr schmerzen, zählt für die SG jeder Punkt.

Letzter Sieg vor 13 Jahren

Jedoch werden die Trauben in der Partie, für die bis Mittwoch 1700 Karten verkauft worden waren, recht hoch für die Flensburger hängen. Zum einen ist da die Statistik, die wenig Mut macht: Der letzte SG-Sieg gegen Veszprem ist schon eine halbe Ewigkeit, nämlich über 13 Jahre, her. Zum anderen ist es die Qualität des Gegners: Die Mannschaft von Trainer Momir Ilic ist kadertechnisch gesehen ein „echt dickes Brett“ (Machulla).

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Das bewies bereits das Hinspiel am Balaton, als Gottfridsson und Co. besonders in der ersten Halbzeit chancenlos und am Ende mit dem 23:28 (8:14) noch gut bedient waren. „Wir müssen wesentlich mutiger und besser im Abschluss sein“, fordert Machulla im Vergleich zum ersten Duell. „Und auch mal die Nase dort reinstecken, wo es weh tut.“ Nicht von Nachteil für die SG dürfe sein, dass Veszprems Anführer Petar Nenadic am Donnerstag verletzt passen muss.

Im Gegensatz zum Trainer, der nach überstandener Corona-Erkrankung mental und körperlich wieder „voll da und voller Tatendrang ist“, gibt es bei einigen Spielern Unsicherheiten über deren Fitnesszustand. Rückraumspieler Aaron Mensing wollte im Abschlusstraining am Mittwoch testen, ob ein fester Tapeverband die Schmerzen, die sein malades Sprunggelenk verursacht, lindert und einen Einsatz gegen die Ungarn ermöglicht.

Franz Semper beim Warmmachen dabei

Zurückgemeldet hat sich Linksaußen Hampus Wanne, der nach Quarantäne ebenso wie Simon Hald peu à peu wieder Schritt fassen soll. Ein Mitwirken Halds, der in den beiden vergangenen Spielen nur auf der Bank saß, wäre gegen die ungarischen Brocken besonders wichtig. Das bestätigt Machulla, der sagt:

Beim Warmmachen mitmachen soll am Donnerstag auch Franz Semper, der nach langer Leidenszeit infolge eines Kreuzbandrisses nun wieder in den Wettkampfmodus hineingeführt werden soll.

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