SG Flensburg-Handewitt spielt nicht gegen Zagreb

Statt höchster Belastung gibt es extra Zeit zur Regeneration und zur Vorbereitung auf die nächste Aufgabe in der Handball-Bundesliga gegen Leipzig: Der Doppelspieltag für die SG Flensburg-Handewitt in der Champions League  fällt aus.  Die EHF hat die  für Mittwoch und Donnerstag in der Flens-Arena geplanten Achtelfinalpartien zwischen der SG  und HC Zagreb abgesagt. Der kroatische Meister hat inzwischen sieben Corona-Fälle im Team und hätte nur mit einem Rumpfkader anreisen können.

Die SG zieht nun kampflos  in das Viertelfinale gegen den Sieger aus dem Duell Aalborg Handball – FC Porto ein und bekommt so durch die Hintertür doch noch den Lohn für ihre bislang beste Vorrunde in der Champions League. Laut ursprünglichem Modus sollten die Gruppensieger das Achtelfinale überspringen.

Trainer Maik Machulla ist erleichtert, dass der SG ein Risiko erspart bleibt. „Ich finde es gut, dass die EHF ihrer Fürsorgepflicht gerecht geworden ist. Die Spiele wären sportlich nicht attraktiv gewesen“, meinte Machulla, der   einräumte, dass man mit einem mulmigen Gefühl gegen die  Kroaten angetreten  wäre. „Wir wissen nicht, in welchen Testrhythmus sie  sind, ob sie noch Kontakte zu den Infizierten hatten.“ Womöglich hätte man sich selbst neue Corona-Fälle eingehandelt.

Statt Zagreb steht für die SG als nächstes das Heimspiel  gegen den SC DHfK Leipzig (Sonntag, 13.30 Uhr) auf dem Plan. „Es ist kein Nachteil, ausgeruht in dieses Spitzenspiel zu gehen“, sagte Machulla. Nach zwei intensiven Partien mit den phänomenalen Siegen gegen THW Kiel und SC Magdeburg unter schwierigsten Bedingungen ist nun etwas Zeit zum Luftholen.

Leichte Entwarnung gab es für die jüngsten personellen Problemfälle. Bei Simon Hald, der in Magdeburg über Unwohlsein klagte und ausfiel, ergaben weitere Untersuchungen keine Auffälligkeiten. Dennoch hätte er heute nicht gespielt, weil er vorsorglich  ein Langzeit-EKG  absolviert.  Möglicherweise sind Halds Kreislaufbeschwerden der Quarantäne im März geschuldet. „Wenn ein Spitzensportler, der täglich bis zum Anschlag belastet wird, plötzlich auf Null gesetzt wird, vielleicht zu viel sitzt oder liegt, kann der Körper schon mal rebellieren, wenn es wieder losgeht“, sagte  Machulla.

Magnus Röd, der sich in Magdeburg das Knie verdreht hatte, meldete  sich wieder zum Training und wollte auch spielen. „Er hat ein gutes Gefühl und spürt keine Instabilität. Daher haben wir von weiterer Diagnostik abgesehen“, berichtete der SG-Coach. Auch Göran Sögards Fingerverletzung ist wohl nicht gravierend.