SG Flensburg-Handewitt startet gegen FC Barcelona in die Champions League

Heftiger hätte es für die SG Flensburg-Handewitt zum Auftakt der Gruppenphase in der Champions League nicht kommen können. Die um fünf Stammspieler dezimierte Mannschaft von Trainer Maik empfängt am Donnerstag (20.45 Uhr, live bei DAZN) den Titelverteidiger FC Barcelona, der in Bestbesetzung kommt.

Nach wie vor ist das Nonsplusultra des Welthandballs in der Mittelmeermetrople zu Hause. Doch obwohl Machulla für Barças Handball schwärmt und die Gäste für ihn „mit Abstand der Top-Favorit in der Champions League“ sind, will er dies im direkten Duell beiseite schieben: „Wir kommen nicht als Fans und um uns Autogramme zu holen in die Halle.“ Die unbekümmerte Haltung „wir haben nichts zu verlieren“ ist für die SG nach vielen erfolgreichen Jahren und spätestens seit dem Sieg in der Champions League 2014 (mit Halbfinal-Triumph gegen Barcelona) keine Option mehr. Machulla sieht sogar Chancen: „Wenn Abwehr und Torhüter funktionieren, können wir lange dranbleiben.“

Schwacher Bundesligastart „wie ein Weckruf"

Die Enttäuschung über das 27:27 zum Bundesligastart gegen Erlangen werde die Mannschaft „nicht aus der Bahn werfen“, so der SG-Trainer, der schon am Sonntag Vormittag wieder zum Training gebeten hat – und überrascht wurde: „Ich hatte mit weniger Energie und Lächeln gerechnet.“ Am Dientag erlebte Machulla in Sachen Konzentration und Energie gar die beste Trainingseinheit seit langem. „Das Erlangen-Spiel war ein Weckruf, dass wir mehr investieren müssen.“

Dennoch muss Machulla mit den Kräften haushalten: „Wir können nicht 60 Minuten mit Barcelona mitrennen.“ Wenn die Gäste nach 40 Minuten eine frische Rückraumreihe bringen, müssen Jim Gottfridsson, Mads Mensah und Aaron Mensing weiter durchhalten. Der SG-Trainer hat Schwächen bei Barcelona gesehen. Doch um diese zu nutzen, bräuchte er Magnus Röd und Göran Sögard, die aber ebenso fehlen wie Lasse Möller und Franz Semper. Hampus Wanne erholt sich gut, ein Einsatz gegen den spanischen Meister kommt aber noch nicht in Frage.

Genialität und Durchschlagskraft

Beim FC Barcelona hat sich einiges getan. Ex-Hannover-Coach Coach Carlos Ortega trat an die Stelle von Xavi Pascual und brachte bereits sichtbare Impulse in Gestalt eines strukturierteren Angriffs und einer sehr aggressiven Abwehr. Aron Palmarsson, Raul Entrerrios, Cedric Sorhaindo, Jure Dolenec und der neue, alte SG-Keeper Kevin Möller haben Barcelona verlassen. Geblieben sind aber die Genialität von Spielmacher Luka Cindric, die Durchschlagskraft von Kreisläufer Ludovic Fabregas und die aus Sicht von Machulla alles überragende Qualität von Linkshänder Dika Mem. Außerdem kamen interessante neue Akteure wie Melvyn Richardson (halbrechts), der Sohn des früheren Weltstars Jackson Richardson, und der 306-fache ägyptische Nationalspieler Ali Zein (halblinks).

Für die Partie gibt es online (sg-tickets.com) und an der Abendkasse noch ausreichend Karten. Es gilt die 3G-Regel, Nachweise und Personalausweis sind mitzuführen.