SG Flensburg-Handewitt trifft auf Gegner mit Wut im Bauch

„Bis jetzt ja“, antwortete Maik Machulla am Mittwochmittag auf die Frage, ob das Champions-League-Kräftemessen zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem ungarischen Topclub Pick Szeged am Donnerstag (18.45 Uhr, DAZN) überhaupt stattfindet. Der SG-Coach weiß, dass es im europäischen Handball keine Garantien mehr gibt. Bisher fallen drei Partien des neunten Spieltags aus, am Mittwoch vermeldete Vive Kielce sieben (!) positive Corona-Tests.

Gegner gibt Rätsel auf

Machulla kümmert sich lieber um Dinge, die er beeinflussen kann. Auf der zwölf Stunden langen Heimfahrt vom überzeugenden 32:25-Erfolg in Balingen schaute der 43-Jährige die ersten Szeged-Videos.

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Das Team von Juan Carlos Pastor um den Ex-Flensburger Bogdan Radivojevic gibt Rätsel auf. Die Königsklassen-Pleiten in Kielce, Porto und Brest können mit der Klasse der Gegner, personellen Problemen und fehlendem Rhythmus begründet werden – Szeged befand sich schon mehrfach in Quarantäne. Außerdem, so Machulla, sei der Verlust von Jorge Maqueda (Veszprem) bisher nicht kompensiert worden.

Keine Erklärung gibt es hingegen für eine 30:33-Blamage vom Wochenende. Csurgoi fügte Szeged die erste Liga-Heimniederlage seit 27 Jahren gegen einen Gegner zu, der nicht Veszprem heißt. „Die kommen mit Wut im Bauch“, meinte Machulla. Szeged brauche zwei Punkte, um überhaupt noch eine Chance auf die Spitzenplätze zu haben.

Die SG will in Gruppe A Rang zwei hinter Kielce festigen.

 

Der Trainer freut sich auf den „genialen Spielmacher“ Dean Bombac und warnt vor dem 2,07 Meter großen und 126 Kilo schweren Kreisläufer Bence Banhidi: „Da müssen wir immer zu zweit dran sein.“

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Lob für Pelko – Abschied naht

Da passt es, dass Johannes Golla auf bestem Wege ist, wieder eine vollwertige Kraft zu sein. In Balingen spielte der von einem Mittelfußbruch genesene Kreisläufer, der die SG auf ein höheres Level hebt, 22 Minuten. „Johannes hat eine enorme Präsenz. Er hält Räume frei, fängt Bälle, hat eine gute Wurfquote“, schwärmt Machulla von Gollas offensiven Fähigkeiten.

Entlastung bringt noch bis Jahresende Domen Pelko, dann kehrt der Slowene nach Logroño zurück. Dabei bleibe es, so Machulla. „In unserer schweren Situation haben wir mit Domen die beste Lösung gefunden. Er hat sich bei uns in die Notizbücher anderer Clubs gespielt“, lobte Machulla. Nach der WM müsse Simon Hald im Angriff wieder Fuß fassen. „Momentan ist er Abwehrspezialist“, sagte der SG-Coach. Mit Golla, Hald und Jacob Heinl hat er nun drei Optionen für den Mittelblock, wobei Golla und Hald das Duo der Zukunft seien.

Der SG fehlt am Donnerstag nur noch Lasse Möller. Hampus Wanne sitzt wieder auf der Bank und ist zumindest als Siebenmeter-Schütze eine Option.