Strengere Corona-Regeln für den Sport in Schleswig-Holstein möglich

Mit schärferen Maßnahmen will die Landesregierung die steigenden Corona-Zahlen in Schleswig-Holstein wieder in den Griff bekommen. Konkret bedeutet dies, dass sich ab Dienstag, 4. Januar, auch im öffentlichen Raum nur noch zehn geimpfte oder genesene Personen treffen dürfen.

Teilnehmergrenze auch für Sportveranstaltungen?

Zusätzlich gilt für Veranstaltungen im Innenbereich eine maximale Teilnehmerzahl von 50 Personen. Im Außenbereich dürfen bis zu 100 Menschen an Veranstaltungen teilnehmen. Ob diese neuen Regeln jedoch auch für sportliche Aktivitäten und Sportveranstaltungen wie etwa am Sonntag, 9. Januar, den Auftakt der Winterlaufserie in Drelsdorf (Kreis Nordfriesland) gelten, ist noch unklar.

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Nach der aktuell geltenden Landesverordnung ist Sport draußen in jeder Mannschaftsstärke möglich, unabhängig davon, ob die Sporttreibenden vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Im Innenbereich gilt für alle Sportarten die 2G-Regel. Ausnahmen gibt es hier nur für Minderjährige oder Menschen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können. Wie viele Personen dabei maximal zusammen Sport treiben dürfen, ist nicht klar definiert.

Verordnungsentwurf noch in der Abstimmung

Ob die Zehn-Personen-Grenze, die nach den neuen Regeln ab Dienstag im öffentlichen Raum gilt, nun auch auf Sporttreibende zutrifft, konnte das schleswig-holsteinische Innenministerium am Montag auf Nachfrage noch nicht beantworten. „Der Verordnungsentwurf dazu befindet sich derzeit noch in der Ressortabstimmung“, ließ Pressesprecher Dirk Hundertmark verlauten.

Ebenfalls ungewiss ist, wie viele Zuschauer bei Sportveranstaltungen erlaubt sind. Sollte zum Beispiel ein regionales Hand- oder Volleyballspiel unter Veranstaltungen mit einer 50-Personen-Grenze fallen, käme dies nach Abzug von Mannschaften, Trainern und Schiedsrichtern fast schon einem Zuschauerausschluss gleich.

Zumindest bei sportlichen Großveranstaltungen sollen nach Informationen des Landes die alten Regeln bestehen bleiben. Dies würde bedeuten, dass die Fußballer von Holstein Kiel sowie die Handball-Spitzenclubs THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt vor bis zu 1000 Zuschauern spielen dürften. Wegen der anstehenden Handball-Europameisterschaft und aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen von Holstein Kiel steht im Januar jedoch kein Heimspiel eines schleswig-holsteinischen Spitzenteams mehr an. Die Verordnung gilt noch bis zum 18. Januar.

Hamburg denkt über schärfere Regeln nach

Auch in Hamburg wird über verschärfte Corona-Regeln im Sport nachgedacht. Nach aktuellem Stand dürfen bis zu 5000 Zuschauer die Heimspiele des Hamburger SV und des FC St. Pauli in der 2. Fußball-Bundesliga besuchen. Dies gelte sowohl für St. Paulis erstes Heimspiel gegen Erzgebirge Aue am 15. Januar als auch für das Derby zwischen dem HSV und den Kiezkickern eine Woche später am 21. Januar.

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Der Hamburger Senat will am Dienstag jedoch über eine Verschärfung der Maßnahmen beraten. Dies könnte vor allem auch Auswirkungen auf den Breitensport in der Hansestadt haben. Sportstaatsrat Christoph Holstein hatte sich im NDR zu möglichen Einschränkungen geäußert.

Weitere Begrenzung der Zuschauerzahl im Profisport denkbar

Demnach könnte beim Hallensport neben einem Impf- oder Genesenen-Nachweis auch ein aktueller Corona-Test nötig werden. Vorstellbar sei aber, dass Geboosterte von der Testverpflichtung ausgenommen werden, sagte er. Möglich sei auch eine weitere Begrenzung der Zuschauerzahl beim Profisport.

Die Selbsttests sollen laut Angaben des Hamburger Sportbundes (HSB) größtenteils in den Vereinen vorgenommen und von zertifizierten Anleitern überwacht und protokolliert werden. „Die Kapazitäten in den vorhanden Testzentren reichen leider nicht aus“, sagte Pressesprecherin Steffi Klein.

Testungen in den Sporteinrichtungen sind für die Breitensportler zudem mit geringerem Aufwand verbunden als das Aufsuchen von offiziellen Testzentren. „Die negativen Nachweise in den Sporteinrichtungen haben jedoch nur Gültigkeit für die jeweilige Sportveranstaltung“, betonte Klein.

In vielen Vereinen seien die überwachten Selbsttests seit dem vergangenen Sommer möglich. Damals galt die 3G-Regelung. „Mag sein, dass 2G plus einigen Sporttreibenden zu anstrengend ist. Aber wir haben das Gefühl, dass viele Leute nach langer Durststrecke im vergangenen Jahr endlich Sport treiben wollen. Für sie steht im Vordergrund: Bloß keinen Sport-Lockdown!“, sagte Klein.