TBV Lemgo schafft Sensation bei der SG Flensburg-Handewitt

Die Festung Flens-Arena hat Risse bekommen. Seit dem 10.Dezember 2017 hatte die SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Bundesliga kein Heimspiel verloren, seit dem 26. Dezember 2017 keinen Punkt abgegeben. Am Sonntag endete die fabelhafte Erfolgsserie nach 44 Heimsiegen hintereinander. Der TBV Lemgo Lippe überraschte den Tabellenführer und entführte durch ein 27:27-(13:15) einen Punkt aus dem Norden.

Trotz des Punktverlusts bleibt die Mannschaft von Maik Machulla (30:4 Punkte) Erster vor den Rhein-Neckar Löwen (25:9) und dem THW Kiel (23:3), der nach dem 24:24 gegen den SC Magdeburg weiter die beste Minuspunkt-Bilanz aufweist.

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SG startet ungenau

Im ersten Heimspiel seit Weihnachten versprühte die SG nicht den Glanz der Erfolge in Hannover (33:26) und Berlin (33:29). Die ersten Angriffe offenbarten Ungenauigkeiten in Pass und Timing. So stand es nach sieben Minuten 3:3. Magnus Röd mit Wucht und Johannes Golla mit artistischem Talent warfen die SG mit 5:3 in Führung. Die offensive Leichtigkeit der letzten Spiele ließ jedoch weiter auf sich warten. Die gut vorbereiteten Lemgoer, die ihr erstes Spiel in diesem Jahr bestritten, verteidigten aufmerksam und antizipierten immer wieder die Passgedanken von SG-Dirigent Jim Gottfridsson. Gedeon Guardiola glich zum 6:6 (16. Minute) aus.

Verlass war auf die bewegliche 6:0-Abwehr um Golla und Simon Hald. Die Gäste, die ohne gelernten Halbrechten auskommen mussten, brauchten Geduld – blieben aber dran und hängten Golla zudem die zweite Zeitstrafe an (23.). Der Kreisläufer blieb dennoch auf dem Feld und erzielte kurz vor der Pausensirene das 14:12.

Krimi mit halbem Happyend

Auch nach dem Seitenwechsel ging Lemgo dem Tabellenführer auf die Nerven. Fynn Hangstein konterte zum 15:15 (34.), Vize-Weltmeister Jonathan Carlsbogard glich tief im Zeitspiel zum 16:16 (37.) aus. Brenzlig wurde es für die SG, als die Mannschaft von Florian Kehrmann kurz darauf mit drei Toren (21:18, 45.) vorne lag. Marius Steinhauser ließ gegen Peter Johannesson einige Möglichkeiten liegen, freie Bälle landeten beim TBV. Sollte die Flensburger Serie in der Flens-Arena enden?

Kehrmann setzte mit dem siebten Feldspieler alles auf eine Karte. Flensburg kam wieder auf 24:25 (54.) ran, weil Mads Mensah Verantwortung übernahm. Jim Gottfridsson stellte auf 25:25 – der Krimi spitzte sich zu. Sieben Sekunden vor Schluss brachte Mensah einen Unterarmwurf im Winkel unter – 27:27. Dabei blieb es, weil Dani Baijens den finalen Wurf drübersetzte.

SG Flensburg-Handewitt: Buric (ab 41.), Bergerud – Golla (6), Hald (1), Svan (1), Wanne (1/1), Jöndal (1), Steinhauser (2), Mensah (4), Sögard (1), Gottfridsson (4), Holpert (n.e.), Möller, Röd (6)
TBV Lemgo Lippe: Johannesson, van den Beucken (ab 51.) – Elisson (5/3), Kogut, Simak, Carlsbogard (6), Schagen, Timm (1), Hangstein (2), Zerbe (7), G. Guardiola (2), Blaauw, Geis, Baijens (4)

Schiedsrichter: Loppaschewski/Blümel (Berlin)
Zeitstrafen: 2:2
7m: 1/1:3/3