THW Kiel erkämpft ein 30:30-Remis bei Paris St. Germain

Die „Zebras“ haben ihre Prüfung in der Höhle des Löwen bestanden, die Entscheidung im Kampf um den Einzug ins Final Four der Champions League in Köln fällt erst am 19. Mai in Kiel.

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Das 30:30 (14:16) in einem feurigen Viertelfinal-Hinspiel am Mittwochabend bei Paris St. Germain lässt dem deutschen Handball-Rekordmeister alle Chancen auf das Weiterkommen und die erfolgreiche Revanche, nachdem sich das Starensemble von der Seine in der Vorsaison als Stoppschild für die Ambitionen des THW Kiel erwies.

„Das war ein hartes, intensives Spiel mit vielen Emotionen – und Werbung für den Handball“, sagte ein nicht unzufriedener THW-Trainer Filip Jicha.

Verspäteter Start nach Fan-Unfall

Mit Bengalos heizten die Pariser Fans die Stimmung im Stade Pierre de Coubertin schon vor dem Anwurf an. Nach dem Sturz eines PSG-Fans von der Tribüne auf zwei Fotografen und deren ärztlicher Versorgung startete die Partie zwar mit einer viertelstündigen Verspätung – doch der THW war trotzdem sofort hellwach.

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Torwart Niklas Landin parierte einen Siebenmeter von Kamil Syprzak (2.) und hatte auch sonst früh einen Effekt auf das Spiel, vorne suchten die Kieler geduldig ihre Lücken. Der Lohn war eine schnelle 5:1-Führung (6.).

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Kiel startet stark, Paris antwortet

Es war ein erwachsener Auftritt, den die „Zebras“ zeigten – mit der nötigen Härte und Konsequenz an beiden Enden des Spielfelds. Einstecken und Austeilen war die Devise.

Die Gastgeber wurden ihrerseits bissiger und kamen – angetrieben von frenetisch und unermüdlich anfeuernden Ultras – wieder heran (11:11/21.). Eine Pariser Führung gab es nach dem 1:0 in der ersten Hälfte aber nicht zu sehen.

„Zebras“ bleiben aggressiv

Der THW fand immer wieder passende Antworten – und ließ sich keinen Deut von der aufgeheizten Atmosphäre einschüchtern. Kiel gab Kontra, Kiel fightete, Kiel feuerte sich an.

Sander Sagosen an seiner alten Wirkungsstätte und Domagoj Duvnjak demonstrierten den Kampfgeist eindrucksvoll nach einer gelungenen Abwehraktion gegen den hünenhaften Syprzak. Mit 16:14 führte der THW zur Halbzeitpause.

Viel Kampf und Leidenschaft

In der zweiten Hälfte loderte das Feuer nicht mehr ganz so heiß, weniger Intensität bedeutete das jedoch nicht. Die „Zebras“ erwischten erneut den besseren Start mit drei Toren am Stück (14:19/33.), doch PSG gab nicht klein bei. Nedim Remili drehte auf und besorgte mit dem 21:21 wieder den Ausgleich (44.).

Der THW arbeitete hart und war schnell im Rückzug. Zwar konnten die Kieler die Pariser Qualität nicht komplett im Zaum halten, doch auch die „Zebras“ zeigten ihre Klasse und verdienten sich das Remis, das eine gute Basis für das zweite Kräftemessen ist.

Das Rückspiel steigt am kommenden Donnerstag (20.45 Uhr/Dazn). „Wir haben acht Tage Pause um uns vorzubereiten – und wir müssen und werden bereit sein“, betonte Jicha.