THW Kiel unterliegt FC Barcelona deutlich

Normalerweise schlottern jedem Gegner die Knie, wenn er beim THW Kiel antreten muss. Doch in dieser Saison ist zumindest in der Handball-Champions-League bislang alles anders. Die Arena der „Zebras“ erinnert nicht mehr an eine echte Festung. Denn in bisher drei Spielen reichte es gerade einmal zu einem Punkt. Nach der Pleite gegen die Franzosen aus Nantes (27:35) und dem Unentschieden gegen die Ungarn aus Veszprem (31:31) gab es am Donnerstag eine verdiente 26:32 (15:16)-Niederlage gegen den spanischen Topclub FC Barcelona.

„Ich hatte in der Vorbereitung bei meinen Spielern bemerkt, dass sie eigentlich bereit waren, Barça zu schlagen“, sagte THW-Coach Filip Jicha nach dem Duell der beiden nationalen Rekordmeister: „Aber um ehrlich zu sein, hatten wir in der zweiten Halbzeit keine große Chance.“ Insgesamt 20 Fehlwürfe und 14 technische Fehler hatte der schwer enttäuschte Tscheche bei seinen Schützlingen notiert.

 

Der Däne Niklas Landin gehörte mit dem fünffachen Torschützen Domagoj Duvnjak zu den wenigen Lichtblicken bei den Norddeutschen. Dagegen hatte der Norweger Sander Sagosen einen rabenschwarzen Tag erwischt.

In der Vorrundengruppe nur auf Rang vier

In der Tabelle der Vorrundengruppe B rangieren die Kieler, die noch das Heimspiel gegen Motor Saporoschje aus der Ukraine nachzuholen haben, dank ihrer drei Auswärtssiege mit 7:5 Punkten nur auf dem vierten Rang.

Der Einzug in die K.o.-Runde ist nicht in Gefahr, dafür genügt Rang sechs. Doch um direkt ins Viertelfinale einzuziehen, muss es Platz eins oder zwei nach der Gruppenphase sein. Dort haben sich Barça (12:0 Punkte) und Veszprem (11:1) aber schon etwas abgesetzt.

Überragender Kevin Möller zieht Kiel den Zahn

Umso wichtiger ist es für das Jicha-Team, am kommenden Donnerstag im Rückspiel gegen die Katalanen ein anderes Gesicht zu zeigen. Die THW-Hoffnungen ruhen dann auch darauf, dass Barcelonas Keeper Kevin Möller nicht wieder so einen Sahnetag wie in Kiel erwischt. Mit 18 Paraden zog der Däne, der nächste Saison wieder für Kiels Nordrivalen SG Flensburg-Handewitt spielen wird, den „Zebras“ den Zahn.

Barça-Coach Xavi Pascual freute sich zwar über den ebenso klaren wie verdienten Erfolg, der der 19. seines Teams in Serie in der Königsklasse war. Traurig war der Spanier aber darüber, dass coronabedingt keine Zuschauer in der Arena zugelassen waren: „Für uns macht es das leichter, hier zu gewinnen, aber für den Handball ist das keine gute Situation. Ich hoffe, dass sich das schnell ändert.“