Titelfavorit Dänemark scheitert im Halbfinale an Spanien

Der große Goldfavorit spielt nur um die Bronzemedaille: Dänemark musste sich im ersten Halbfinale der Handball-EM nach schwacher Leistung dem Titelverteidiger Spanien geschlagen geben, der die nicht immer hochklassige Partie mit 29:25 (13:14) gewann und nun am Sonntag (18 Uhr) im Finale auf Schweden (34:33 gegen Frankreich) trifft.

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Bester spanischer Werfer vor 7286 Zuschauern im MVM Dome in Budapest war Rechtsaußen Aleix Gomez mit elf Treffern. Für Weltmeister Dänemark, das seit 2012 auf einen EM-Titel wartet, traf Topstar Mikkel Hansen (8) am häufigsten.

Die Dänen erwischten den besseren Start und lagen nach 18 Minuten 8:4 vorne – auch dank vieler Paraden von Torwart Niklas Landin (THW Kiel). Doch mit zunehmender Spielzeit lief sein Gegenüber Gonzalo Perez de Vargas zur Höchstform auf. Fortan schöpfte das Team von Trainer Nikolaj Jacobsen im Angriff sein großes Potenzial nicht aus und geriet beim 16:17 (41.) erstmals in Rückstand. Angeführt vom 35-jährigen Oldie Joan Canellas (7 Tore) legten die abgezockten Spanier ein 24:21 (52.) vor und gaben diese Führung bis zum Schluss nicht mehr ab.

Spanien: Perez De Vargas, Corrales – Gomez (11/2), Canellas (7), Casado (3), Figueras (3), Maqueda (2), Arino (1), Fernández (1), Tarrafeta (1), Guardiola, Gurbindo, Odriozola, Pecina, Sanchez, Sarmiento.

Dänemark: N. Landin, Möller – M. Hansen (8/4), M. Landin (4), Gidsel (3), Saugstrup (3), Lauge (2), Svan (2), Hald (1), Holm (1), Mensah (1), Andersson (n.e.), J. Hansen (n.e.), E. Jakobsen, Kirkelökke (n.e.), Möllgaard.

Auch im zweiten Halbfinale schlüpfte ein Torwart in die Hauptrolle.Schwedens Andreas Palicka, der viele Jahre in der Bundesliga bei den Rhein-Neckar Löwen spielte, war bei seinem Turnier-Comeback nach überstandener Corona-Infektion der überragende Mann auf dem Parkett. Der 35-Jährige zeigte nicht nur zahlreiche Glanzparaden, sondern erzielte auch noch drei Tore.

Gottfridsson Spieler des Spiels

Im zweiten Durchgang ging dem Routinier zwar kurz die Puste aus, doch in der heißen Schlussphase war er wieder hellwach – und hielt auch wenige Sekunden vor Ultimo einen freien Wurf von Kreisläufer Ludovic Fabregas. Im Angriff war Jim Gottfridsson nicht zu stoppen. Mit neun Toren führte der Regisseur vom deutschen Vizemeister SG Flensburg-Handewitt, später zum „MVP" gewählt, die Skandinavier zum Sieg. Für Frankreich war Hugo Descat achtmal erfolgreich.

Reinkind sichert Norwegen das WM-Ticket

Am Nachmittag hatte Norwegen durch ein 34:33 (27:27, 16:12) nach Verlängerung gegen Island den fünften Platz und damit das direkte Ticket für die WM 2023 gesichert. Der entscheidende Treffer in letzter Sekunde gelang Harald Reinkind (Kiel).