Vorne hakt es: VfL Lübeck-Schwartau verliert beim HSC Coburg deutlich

Der morgendliche Spaziergang im 500 km entfernten, winterlichen Stockheim sollten nach der Hotelübernachtung die Köpfe frei werden lassen. Die Stimmung war gelöst beim VfL Lübeck-Schwartau: Beine vertreten, Schneebälle werfen, einen Schneemann bauen. Es blühte der Flachs, ehe es mit dem Bus weiter nach Coburg ging. Dort allerdings wurden die Nordlichter vom heimischen HSC eingeseift: Vor coronabedingter Geisterkulisse verlor der VfL mit 25:32 (12:18) und fiel auf den 13. Tabellenplatz zurück.

Weiterlesen: Zwei Youngster hüten gegen HSC Coburg das Tor des VfL Lübeck-Schwartau

Die Hoffnung, in Anbetracht der Personalsorgen wie beim Auswärtssieg gegen TuSEM Essen erneut einen perfekten Tag zu erwischen, erfüllte sich für die Lübecker nicht. Nach den Ausfällen der Keeper Dennis Klockmann (Knie-OP) und Nils Conrad (Außenbandriss im Sprunggelenk) hatte sich kurzfristig auch Abwehrchef Martin Waschul krankheitsbedingt für das Spiel abgemeldet. Im Tor stand erneut der erst 18-jährige Silas Schramm, zudem feierte Niklas Schröter (23) aus dem U23-Landesligateam sein Zweitligadebüt zwischen den Pfosten.

Przybecki lobt junge Torhüter

An dem jungen Torhütergespann hat es allerdings nicht gelegen, dass der VfL den Heimweg ohne Punkte antreten musste und in der Tabelle den Blick nach unten richten muss. „Beide haben ihre Sache gut gemacht“, sagte VfL-Coach Piotr Przybecki. Entscheidend für die Pleite war viel mehr das fehlerhafte Angriffsspiel der Lübecker.

VfL zunächst ebenbürtig

In der Anfangsphase hatte sich die Przybecki-Sieben noch als ebenbürtiger Gegner präsentiert und lag stets mit einem Tor in Führung. Nach zwölf Minuten beim Stand von 7:7 brachte eine Zeitstrafe für Niels Versteijnen den VfL dann aus dem Konzept. Coburg legte einen 3:0-Lauf hin, traf zweimal ins leere Tor der Lübecker und baute anschließend seinen Vorsprung aus.

Coburgs Keeper pariert stark

Der VfL erspielte sich offensiv weiterhin gute Möglichkeiten, doch Coburgs Torhüter Jan Jochens lief jetzt zur Hochform auf, parierte mehrere freie Würfe und legte so den Grundstein für eine höhere Führung der Gastgeber. Mit einem Sechs-Tore-Rückstand ging der VfL in die Pause.

Beste Chancen nicht genutzt

Dass die Lübecker auch nach dem Seitenwechsel diesem klaren Rückstand weiter hinterherliefen, lag einmal mehr an fehlender Wurfeffektivität. Beste Möglichkeiten blieben ungenutzt. Alleine Markus Hansen präsentierte sich als Siebenmeterschütze treffsicher und hielt sein Team im Spiel.

VfL kämpft sich zurück

Als in der Schlussphase Coburg etwas die Luft ausging, kämpfte sich der VfL wieder heran. Schröter zeigte einige Paraden, und als Matej Klima nach einem Tempogegenstoß zum 24:26 traf (53.), war das Przybecki-Team wieder in Schlagdistanz. Doch Coburg konterte mit zwei Treffern und ließ sich die zwei Punkte nicht mehr nehmen.

Lübeck-Coach hadert

„Das Ergebnis war am Ende sicherlich zu hoch, nachdem wir uns wieder herangekämpft hatten. Coburg hat aber verdient gewonnen“, bilanzierte Przybecki und haderte: „Wir haben zu viele freie Bälle verworfen und zu viele technische Fehler gemacht.“

VfL Lübeck-Schwartau: Schramm, Schröter – Hansen (9/8), Klima (2), Kretschmer (2, Versteijnen (2), Mizumachi (2), Schult (2), Gonschor (1), Ranke (1), Löfström (1)

Auch interessant: VfL Lübeck-Schwartau treibt Personalplanung voran – Kretschmer bleibt