Der SG Flensburg-Handewitt ist der kühle Kopf abhanden gekommen

Anschluss verpasst: Es wird wohl nichts mehr mit der Jagd auf den SC Magdeburg. Zu Weihnachten, als die SG Flensburg-Handewitt dem Spitzenreiter der Handball-Bundesliga die erste Schlappe der Saison beigebracht hatte, schien sich etwas Spannung aufzubauen. Am Donnerstag aber gab die SG in Wetzlar zum vierten Mal in dieser Saison einen möglichen Sieg aus der Hand – und das noch ärgerlicher als zuvor gegen Erlangen, in Göppingen und in Balingen.

Zu sicher gefühlt?

Die Nervenstärke der Vorjahre ist den Flensburgern etwas abhanden gekommen. Oder sind sie der vermeintlichen Sicherheit, man werde es schon irgendwie richten in der Crunchtime, aufgesessen? Selbstvertrauen ist wichtig und nötig – aber eine zu breite Brust kann auch gefährlich sein.

Weiterlesen: Handball nimmt Fahrt auf

Keine Lösung: Gerade ist ein guter Zeitpunkt, sich vorstellen, es würde der kürzlich diskutierte Vorschlag, das olympische Handballturnier in die Winterspiele zu integrieren, Wirklichkeit werden. Lange muss man nicht überlegen, um diesen Ausweg aus der Terminnot zu verwerfen.

So geht Handball medial unter

Handball zwischen Schlittenfahren und Schlittschuhlaufen, neben 15 ganz und gar artfremden Disziplinen? Ideal, um Handball im medialen Nirwana zu versenken. Handball im Januar lebt davon, dass sonst fast nichts los ist. Winterolympisches Ballwerfen ist eine Schnapsidee. Der einzig vernünftige Weg ist der Wechsel in einen Vier-Jahres-Rhythmus von EM und WM.

Ups, ein Fehlgriff

Mottenkiste: Auch die Webseite sportschau.de thematisierte in diesen Tagen die Terminhatz der Spitzenspieler und illustrierte den aktuellen Text über das Mammutprogramm im Februar zum Erstaunen von Handball-Kennern mit einem Foto aus der Mottenkiste. Es zeigt ein Duell zwischen Michael Knudsen und Kjell Landsberg. Ja, das passte mal zu Flensburg und Magdeburg, aber die „alten“ Herren – Knudsen 43 Jahre, Landsberg 41 – sind längst im Ruhestand. Kein Sensations-Comeback!