Frisch ans Werk: SG Flensburg-Handewitt empfängt Überraschungsteam TVB Stuttgart

Das Freitagstraining war ganz nach dem Geschmack von Maik Machulla. „Die Mannschaft war frisch und hat große Lust gezeigt“, sagte der Trainer der SG Flensburg-Handewitt. Und auch die Stimmung passte am 30. Geburtstag von Torwart Benjamin Buric. Frische und Lust auf Handball sind eine gute Basis für die kommenden anstrengenden Wochen.

Am Sonntag (13.30 Uhr) greift die SG gegen das Überraschungsteam TVB Stuttgart den 41. Bundesliga-Heimsieg in Serie an. Bis Heiligabend stehen neun weitere Spiele im Terminkalender. Allerdings haben diverse ausgefallene Länderspiele sowie die Absagen gegen Melsungen und Berlin dazu geführt, dass die Flensburger Profis nicht wie sonst im November auf dem Zahnfleisch gehen.

 

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Mehr Ruhe schließt unglückliche Ereignisse nicht aus. Am Mittwoch verlängerte Jim Gottfridsson die Liste der verletzten SG-Spieler. Ein schmerzhafter Pferdekuss stellt den Einsatz des Spielmachers gegen Stuttgart in Frage. „Er hat heute nur Behandlung bekommen, morgen sehen wir weiter“, berichtete Machulla am Freitag. Der SG-Coach plant zudem ohne Linksaußen Hampus Wanne (Oberschenkel), der immerhin wieder in Abwehrübungen integriert wurde.

 

Golla-Comeback rückt näher

Lasse Möller (Hand-OP) und Johannes Golla (Mittelfußbruch) arbeiten an ihren Comebacks. Während Möller erst 2021 zurückerwartet wird, könnte Golla Machullas Möglichkeiten in naher Zukunft erweitern. „Er macht noch sehr viel individuell, ich will ihn langsam reinbringen. Ich peile weiterhin Ende November an, aber wenn Johannes zwei Wochen mehr braucht, dann kriegt er die“, erklärte Machulla. Der Kreisläufer sei nur schwer zu bremsen.

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Machulla will Mut und Galligkeit

Gegen den Tabellendritten aus Stuttgart (11:5 Punkte) muss die SG (10:2) am Sonntag zum ersten Mal überhaupt auch in der Liga ohne Zuschauer in der Flens-Arena auskommen. „Zu Hause sind wir immer Favorit, aber ohne Zuschauer ist es blöd“, meinte Torbjörn Bergerud. Der norwegische Keeper erwartet „guten Handball von einer guten Mannschaft“.

Dass der weißrussische Meister aus Brest am Mittwoch einen Champions-League-Punkt aus Flensburg entführte (29:29), passte Machulla nicht in den Kram. Als er auf die Mängel im SG-Spiel zu sprechen kam, schwang auch Freitag noch Unzufriedenheit mit. „Wir haben die Bindung zum Kreis etwas verloren“, sagte Machulla. Gegen Brest hatte Domen Pelko zwei Mal aufs Tor geworfen, zuvor beim Bergischen HC gar nicht. Als Gründe brachte Machulla fehlenden Mut im Anspiel und Versäumnisse von Pelko im Stellungsspiel ins Gespräch.

Von Mads Mensah wünscht sich der Trainer mehr Zweikämpfe und Zug zum Tor. Am schwersten wogen am Mittwoch defensive Unzulänglichkeiten. „Wir waren ein bisschen zu nett. Wir müssen dem Gegner wieder unser Spiel aufzwingen“, forderte Machulla.

Der Gegner: In acht Spielen hat der TVB Stuttgart schon die halbe Punkteausbeute der nach 27 Spielen abgebrochenen Saison 2019/20 überschritten. Das Team von Jürgen  Schweikardt gewann unter anderem in Magdeburg und gegen Hannover. „Die muss man richtig ernstnehmen“, betonte SG-Trainer Maik Machulla. Er lobte die 6:0-Abwehr, hinter der Johannes Bitter eine „absolute Bank“ sei. Der  deutsche Nationaltorwart hat eine Corona-Infektion überwunden, Machulla rechnet mit seinem Einsatz. Allerdings fällt das SG-Spiel noch in Bitters 14-tägige Quarantänezeit nach dem ersten positiven Testergebnis vom 9. November. Im Angriff bietet Stuttgart den Halbrechten Viggo Kristjansson auf. Der Isländer ist mit 60 Treffern (21 Siebenmeter) Zweiter der Torschützenliste.   

Schiedsrichter: Nils Blümel/ Jörg Loppaschewski (Berlin)

Statistik: Bisher gab es neun Duelle, von denen die SG acht gewann. Das letzte Aufeinandertreffen endete vor einem Jahr in Stuttgart überraschend mit einem 23:23-Unentschieden.