VfL Lübeck-Schwartau gewinnt auch ohne Hilfe von Ministerpräsident Daniel Günther

Für den Fall, dass es eng werden könnte, hatte Daniel Günter seine Hilfe angeboten. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich die letzten zehn Minuten da“, sagte der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein vor dem Heimspiel des VfL Lübeck-Schwartau in der 2. Handball-Bundesliga am Mittwochabend, 17. November 2021 gegen HC Elbflorenz Dresden.

Günther, ehemaliger Rechtsaußen des Eckernförder MTV, hatte bei seinem zweiten Besuch nach 2018 in der Hansehalle als Gastgeschenk ein VfL-Trikot erhalten und sofort übergestreift. Auf dem Feld aber wurde er dann doch nicht gebraucht, fieberte stattdessen auf der Tribüne mit und sah am Ende einen 29:27 (14:15)-Heimsieg des gastgebenden Tabellenzehnten (10:10 Punkte) gegen den 16. des Klassements aus Dresden (7:13).

Conrad mit starker Leistung

Vor drei Jahren hatte Günther an gleicher Stelle eine ähnlich starke kämpferische Leistung und einen herausragenden Torhüter Dennis Klockmann beim 30:24-Sieg über TV Emsdetten beobachtet. Diesmal war es nicht Klockmann, sondern der eingewechselte Nils Conrad, der mit neun Paraden seinem Team den Weg zum dritten Heimsieg in Folge ebnete. Vorne waren Markus Hansen, mit acht Treffern erfolgreichster VfL-Schütze, und Niels Versteijnen entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Aufholjagd vor nur 1293 Zuschauern.

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Nur 1293 Zuschauer in der Hansehalle

Vergeblich hatte der VfL auf eine volle Halle gehofft und Studenten mit einer Ein-Euro-Eintrittskarte versucht zu locken. Die Leute seien mit Blick auf die steigenden Inzidenzzahlen vorsichtiger geworden, vermutete Günther. Mit der 2G-Regel und Testungen wolle die Landesregierung vermeiden, dass wieder vor gänzlich leeren Rängen gespielt wird. Günther versicherte, dass es keine Geisterspiele geben werden.

VfL-Fans entscheidender Faktor

Darauf hofft auch Nils Conrad. „Es macht einfach unglaublich viel Spaß mit der Halle im Rücken“, sagte der VfL-Keeper. Die Zuschauer seien ein entscheidender Faktor, gerade in engen Spielen wie gegen Dresden. „Das war ein knallharter Kampf. Zum Glück haben wir in den letzten Minuten eine stabile Abwehr gestellt.“

Das sah auch Hansen so. „Wir sind über die Emotionen gekommen, haben um jeden Zentimeter gekämpft, nachdem wir in der ersten Halbzeit Probleme hatten. In der zweiten Halbzeit haben dann eine gute Abwehr- und eine starke Torhüterleistung dafür gesorgt, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten.“

Erneut hohe Fehlerquote

Zunächst hatte es nicht nach dem dritten Heimsieg in Folge ausgesehen. In der ersten Halbzeit hatte – wie schon zuletzt bei der Niederlage in Hüttenberg– eine zu hohe Fehlerquote dafür gesorgt, dass der VfL einem Rückstand hinterherlief.

Conrad mit drei Paraden in Folge

Nach dem Seitenwechsel häuften sich die technischen Fehler, sodass Dresden die Führung auf 20:17 (37.) ausbauen konnte. Erst der eingewechselte Conrad brachte die Gastgeber mit drei Paraden in Folge zurück ins Spiel. Und als Niels Versteijnen die Kugel zum 24:24-Ausgleich in den Winkel hämmerte (52.), war dies der Auftakt einer spannenden Schlussphase, in der die Lübecker am Ende die Nase vorn hatten.

Piotr Przybecki war erleichtert nach dem Heimerfolg, dem am Samstag, 20. November 2021, um 19 Uhr gegen HC Empor Rostock ein weiterer folgen soll: „In der zweiten Hälfte hat Nils Conrad uns mit einigen Paraden zurück ins Spiel gebracht. Den Sieg haben wir uns heute erkämpft“, sagte der VfL-Trainer, nachdem seine Mannschaft auch ohne die Hilfe von Landeschef Günther zurück in die Erfolgsspur gefunden hatte.

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Conrad – Potratz, Gonschor (1), Raguse (3), Mizumachi, Hansen (8), Skorupa (1), Waschul (1), Schult (1), Versteijnen (6), Schrader, Kretschmer (2), Klima (5), Bruhn (1)

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