VfL Lübeck-Schwartau gewinnt auch ohne Hilfe von Ministerpräsident Daniel Günther

Bei seinem letzten Besuch vor drei Jahren hatte Daniel Günther eine starke kämpferische Leistung und einen herausragenden VfL-Torhüter Dennis Klockmann beim 30:24-Sieg über TV Emsdetten gesehen. Am Mittwochabend, 17. November 2021, erlebte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident einen ähnlich emotionalen Auftritt des VfL Lübeck-Schwartau.

Conrad mit starkem Auftritt

Dass sich die Nordlichter nach starker Aufholjagd in der 2. Handball-Bundesliga mit 29:27 (14:15) gegen den HC Elbflorenz Dresden durchsetzten und damit nach dem 31:35 zuletzt beim TV Hüttenberg wieder in die Spur fanden, lag diesmal allerdings nicht an Klockmann, sondern am eingewechselte Nils Conrad, der mit neun Paraden seinem Team den Weg zum dritten Heimsieg in Folge ebnete. Vorne waren Markus Hansen, mit acht Treffern erfolgreichster VfL-Schütze an diesem Abend, und Niels Versteijnen entscheidende Faktoren.

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Günther fiebert auf der Tribüne mit

Günther, ehemaliger Rechtsaußen des Eckernförder MTV, hatte für den Fall, dass es eng werden könnte, seine Hilfe angeboten. „Wenn ich gebraucht werde, bin ich die letzten zehn Minuten da“, sagte der Landeschef, der vor der Partie als Gastgeschenk ein VfL-Trikot erhalten hatte. Auf dem Feld aber wurde er dann doch nicht gebraucht, fieberte stattdessen auf der Tribüne mit und lobte am Ende einmal mehr die kämpferische Leistung des VfL und die gute Stimmung in der Hansehalle.

Nur 1293 Zuschauer in der Hansehalle

Die allerdings war nicht wie erhofft ausverkauft – nur 1293 Zuschauer waren gekommen, obwohl der VfL Studenten mit einer Ein-Euro-Eintrittskarte versucht hatte zu locken. Die Leute seien mit Blick auf die steigenden Inzidenzzahlen vorsichtiger geworden, vermutete Günther. Mit der 2G-Regel und Testungen wolle die Landesregierung vermeiden, dass wieder vor gänzlich leeren Rängen gespielt wird. Günther versicherte, dass es keine Geisterspiele geben werden.

VfL-Fans entscheidender Faktor

Darauf hofft auch Nils Conrad. „Es macht einfach unglaublich viel Spaß mit der Halle im Rücken“, sagte der VfL-Keeper. Die Zuschauer seien ein entscheidender Faktor, gerade in engen Spielen wie gegen Dresden. „Das war ein knallharter Kampf. Zum Glück haben wir in den letzten Minuten eine stabile Abwehr gestellt.“

Das sah auch Hansen so. „Wir sind über die Emotionen gekommen, haben um jeden Zentimeter gekämpft, nachdem wir in der ersten Halbzeit Probleme hatten. In der zweiten Halbzeit haben dann eine gute Abwehr- und eine starke Torhüterleistung dafür gesorgt, dass wir das Spiel für uns entscheiden konnten.“

Erneut hohe Fehlerquote

Zunächst hatte es nicht nach dem dritten Heimsieg in Folge ausgesehen. In der ersten Halbzeit hatte – wie schon zuletzt bei der Niederlage in Hüttenberg– eine zu hohe Fehlerquote dafür gesorgt, dass der VfL einem Rückstand hinterherlief.

Conrad mit drei Paraden in Folge

Nach dem Seitenwechsel häuften sich die technischen Fehler, sodass Dresden die Führung auf 20:17 (37.) ausbauen konnte. Erst der eingewechselte Conrad brachte die Gastgeber mit drei Paraden in Folge zurück ins Spiel. Und als Niels Versteijnen die Kugel zum 24:24-Ausgleich in den Winkel hämmerte (52.), war dies der Auftakt einer spannenden Schlussphase, in der die Lübecker am Ende die Nase vorn hatten.

Piotr Przybecki war erleichtert nach dem Heimerfolg, dem am Samstag, 20. November 2021, um 19 Uhr gegen HC Empor Rostock ein weiterer folgen soll: „In der zweiten Hälfte hat Nils Conrad uns mit einigen Paraden zurück ins Spiel gebracht. Den Sieg haben wir uns heute erkämpft“, sagte der VfL-Trainer. So kamen die Lübecker letztlich doch ohne die Hilfe von Landeschef Günther aus, der stattdessen auf der Tribüne Applaus spendete.

VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann, Conrad – Potratz, Gonschor (1), Raguse (3), Mizumachi, Hansen (8), Skorupa (1), Waschul (1), Schult (1), Versteijnen (6), Schrader, Kretschmer (2), Klima (5), Bruhn (1)

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