2. Welle – die Handball-Kolumne: Tiere, Trikots und Trielle

Servus im „Land des Moins“. Seit Mittwoch fliegt wieder in der Champions League der Handball durch Europas Arenen – mit der Neuerung, dass ausgewählte Spiele des THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt von ServusTV im Free-TV gezeigt werden. Hinter dem österreichischen Privatsender steckt der stinkreiche Brausekonzern Red Bull. Verleiht das etwa den „Zebras“ Flügel? Möglicherweise. Jedenfalls hat der THW sich für diesen Wettbewerb fein herausgeputzt und tritt nun in schmucken Trikots, verziert mit Europakarte und goldenem Aufdruck, an. Und auch die Flensburger streifen sich einen extra für die Champions League entworfenen neuen Dress – in auffälligem Lila – über. Lila? Da fällt einem doch unweigerlich das Begriffspaar Alm und Milka-Kuh ein – und landet damit auch in Österreich. Was natürlich völliger Quatsch ist. Dennoch sei angemerkt: Rote Bullen, goldene Zebras, lila Kühe – es geht in der Königsklasse tierisch ab.

Der Osten jagt den Norden

Um in diesem elitären Zirkel dabei zu sein, muss man in der Bundesliga Erster oder Zweiter werden. Was dem THW und der SG in jüngster Zeit immer gelungen ist. Auch wenn viele Experten vor einer Saison stets von einem wachsenden Favoritenkreis sprechen, teilten die beiden Spitzenclubs aus Schleswig-Holstein zuletzt den Kuchen doch unter sich auf – und die Konkurrenz musste diesem Treiben per Fernrohr zuschauen. Und dieses Jahr? Gibt es wieder ein Duell? Oder – weil gerade politisch voll angesagt – ein Triell? Oder gar eine Vierer-Formation? Es hat den Anschein, als könne der Osten dem Norden durchaus in die Titelsuppe spucken. Der SC Magdeburg und die Füchse Berlin begehren auf. Gut so! Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft – und vielleicht auch den schleppend angelaufenen Ticketverkauf der Clubs. Und außerdem: Wer will schon Verhältnisse wie im Fußball, wo der FC Bayern irgendwann seine 20. Meisterschaft in Serie feiern wird?

Zwei Jahre Dopingsperre

Eine Bitte, verehrte Kieler und Flensburger: Um sich für diese Herausforderung zu wappnen, lieber nicht zu Milka greifen – und erst recht nicht zu Nahrungsergänzungsmitteln, die Methylhexanamin, eine im Sport verbotene Stimulanz, enthalten. Das soll der Ex-HSVer Richard Hanisch, zuletzt bei IFK Skövde in der schwedischen Liga aktiv, getan haben. Die Strafe: zwei Jahre Sperre. Doping im Handball? Braucht es nicht! Erst recht nicht in einem Derby. Denn da steht der Körper genug unter Strom. Den Beweis dafür gibt es morgen in der Kieler Arena.

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