Dänemark nach Handball-Krimi im WM-Halbfinale

Das Team um Superstar Mikkel Hansen, der fast zur tragischen Figur wurde, gewann mit 4:3 im Siebenmeterwerfen. Nach zweimaliger Verlängerung hatte es 35:35 gestanden.

„Man wird dabei gleich ein paar Jahre älter“, sagte Nationaltrainer Nikolaj Jacobsen dem dänischen Sender TV2. Sein Team darf damit weiter auf das zweite WM-Gold nach 2019 hoffen. Gegner in der Vorschlussrunde ist der Gewinner des Duells zwischen Europameister Spanien und Norwegen.

In einer dramatischen Partie in Kairo hatten die Dänen den Sieg schon zuvor zweimal dicht vor Augen. Zunächst in der regulären Spielzeit, als sie 22 Sekunden vor Schluss nach einem Wechselfehler des WM-Gastgebers in Ballbesitz und Überzahl waren. Doch die Chance wurde ebenso vergeben wie in der ersten Verlängerung.

Ausgerechnet Hansen, mit zehn Toren bester Werfer, verursachte in letzter Sekunde mit einer Unsportlichkeit einen Siebenmeter und kassierte dafür auch noch die Rote Karte. Gleiches passierte dann allerdings auch den Ägyptern in der zweiten Verlängerung, wodurch der Wahnsinn von der Siebenmeterlinie weiter ging.

„Ich hatte eigentlich ein Gefühl, dass wir draußen waren. Und dann haben wir trotzdem die Chance bekommen“, sagte Torwart Niklas Landin vom deutschen Rekordmeister THW Kiel. Im Nervenduell avancierte der Welt-Handballer des Vorjahres mit zwei gehaltenen Würfen zum Matchwinner für den Favoriten. „Niklas hat uns gerettet“, lobte Jacobsen.