Deutsche Handballer reisen mit Rückenwind nach Tokio

Auf einer emotionalen Ehrenrunde wurden die deutschen Handballer nach der erfolgreichen Olympia-Generalprobe von den Fans mit Applaus zur Medaillen-Mission nach Tokio verabschiedet. Mit dem über weite Strecken überzeugenden 29:27 (12:10) gegen den WM-Viertelfinalisten Ägypten bestand Deutschland am Sonntag den letzten Test vor den Sommerspielen und gewann zugleich das Drei-Länder-Turnier in Nürnberg. „Das gibt der Mannschaft Selbstvertrauen. Es sieht recht gut aus“, sagte Bundestrainer Alfred Gislason.

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Vor 768 Zuschauern war Philipp Weber mit fünf Toren bester Werfer für das Team des Deutschen Handballbundes (DHB), das vor allem in der zweiten Halbzeit eine überzeugende Leistung bot und für Olympia gerüstet scheint.

 

Kapitän Uwe Gensheimer befand: „Wir haben viele Dinge gut umgesetzt.“

Abflug am Mittwoch

Nach dem erfolgreichen Test bleibt die DHB-Auswahl noch zwei Tage in ihrem Vorbereitungscamp in Herzogenaurach, ehe sie am Mittwochabend mit viel Rückenwind nach Japan fliegt. In einem einwöchigen Trainingslager in Tokushima geht es an den Feinschliff für das Olympia-Turnier, das für die deutsche Mannschaft am 24. Juli mit dem Kracher gegen Europameister Spanien beginnt. Weitere Vorrundengegner sind Rekord-Weltmeister Frankreich, der EM-Dritte Norwegen, Argentinien und Brasilien.

„Wir sind eine gute Truppe und können eine gute Rolle spielen“, sagte Spielmacher Weber zu den Aussichten. Linksaußen Marcel Schiller meinte: „Nach den zwei Siegen gehen wir natürlich mit einem besseren Gefühl in das Turnier.“ Gegen Brasilien hatte es am Freitag zum Auftakt des Drei-Länder-Turniers einen überzeugenden 36:26-Sieg gegeben.

Heinevetter überzeugt

Verlass war am Sonntag auf die Defensive. Vor allem Torwart Silvio Heinevetter, der nach rund 20 Minuten für Johannes Bitter zwischen die Pfosten gerückt war, glänzte mit einigen spektakulären Paraden. So ging es dank eines in letzter Sekunde direkt verwandelten Freiwurfs von Weber nach einem 5:8-Rückstand (16.) noch mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Kabine.

Trotz einiger Wechsel kam der EM-Fünfte schwungvoll auf das Parkett zurück und zeigte nun auch im Angriff die erhoffte Durchschlagskraft. Beim 19:14 (40.) betrug der Vorsprung erstmals fünf Tore und wurde phasenweise auf acht Treffer ausgebaut.

Tore für Deutschland: Weber (5), Weinhold (4), Schiller (4/2), Gensheimer (3), Kühn (3), Drux (2), Pekeler (2), Reichmann (2), Golla (2), Knorr (1), Häfner (1)