HSV Hamburg knapp am Pokal-Coup vorbei

Aus der Traum von der Final-Four-Teilnahme im eigenen Wohnzimmer: Wenn im kommenden April in der Barclaycard- Arena zum letzten Mal die legendäre Endrunde um den deutschen Handball-Pokal steigt, wird Lokalmatador HSV Hamburg nur eine Zuschauerrolle inne haben. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen unterlag am Mittwoch den Füchsen Berlin mit 28:29 (14:17) und schied sehr unglücklich in der 2. Runde aus.

„Kein Vorwurf an mein Team. Wir haben das heute überragend gemacht“, bilanzierte Jansen und meinte: „Mit ein bisschen mehr Abschlussglück hätten wir es schaffen können.“

Wullenweber scheitert mit finalem Wurf

Erst als Finn Wullenweber kurz vor Ultimo mit dem finalen Wurf am guten Füchse-Keeper Dejan Milosavljev scheiterte, war der Außenseiter geschlagen. Die Berliner bejubelten einen schmeichelhaften Sieg, den ihr Kapitän Paul Drux zwölf Sekunden vor dem Abpfiff mit einer Energieleistung zum 29:28 sicherstellte. In der 51. Minute hatten die Hamburger vor 1895 Zuschauern noch mit 26:23 vorne gelegen – und alle Trümpfe in der Hand gehabt.

Bitter und Valiullin trumpfen auf

Es war ein toller Kampf, den die Gastgeber dem Favoriten lieferten. Sie steckten dabei auch eine Rote Karte (18.) für Niklas Weller, der Milosavljev bei einem Strafwurf am Kopf traf, und einen Drei-Tore-Rückstand zur Pause weg. In der zweiten Halbzeit liefen beim Bundesliga-Aufsteiger zwei Akteure heiß: Hinten war Torhüter Johannes Bitter kaum noch zu bezwingen, und vorne traf Azat Valiullin (neun Tore) aus allen Lagen. Es klappte an diesem Abend vieles beim HSV, nur das Happy End blieb aus.

Keine Zeit zum Wundenlecken: Für die Hamburger geht es hochkarätig weiter. Am Sonntag (16 Uhr)  kommt die SG Flensburg-Handewitt in die Hansestadt.

HSV Hamburg: Bitter (13 Paraden), Vortmann – Tissier (3), Späth (2), Weller (1/1), Ossenkopp (3/3), Gertges (4), Andersen (1), Bauer, Forstbauer (1), Wullenweber (2), Bergemann (1), Kleineidam (1), Valiullin (9)

Füchse Berlin: Milosavljev, Genz – Wiede (4), Holm (2), Andersson, Lichtlein (2), Lindberg (7/3), Morros, Langhoff, Chrintz, Matthes (4), Kopljar, Vujovic (3/2), Koch (1), Marsenic (2), Drux (4)

Zuschauer: 1895

Schiedsrichter: Köppl/Regner

Zeitstrafen: 5:5 – Rote Karte: Weller (18./Unsportlichkeit) – Siebenmeter: 5:7