Johannes Golla positiv auf Corona getestet

Handball-Nationalspieler Johannes Golla von der SG Flensburg-Handewitt ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie der Verein am Samstag mitteilte, hatte der 23-Jährige, der mit der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Ägypten aktiv war, vor seiner Rückkehr in das Mannschaftstrainung am Donnerstag über Erkältungssymptome geklagt. Ein PCR-Test ergab das positive Ergebnis.

 

Golla begab sich in häusliche Quarantäne und wird beim Champions-League-Spiel am Donnerstag beim HC Brest in Belarus fehlen. Der Kreisläufer war ebenso wie der Rest der Nationalmannschaft vor der Abreise am vergangenen Dienstag in Ägypten und bei der Ankunft in Deutschland getestet worden. Diese Ergebnisse waren nach Clubangaben beide negativ.

Weiterlesen: Schweden und Dänemark spielen um WM-Gold

Weiterlesen: SG-Handballer im Reisestress – von Kairo über Flensburg nach Brest

SG Flensburg-Handewitt gehen die Kreisläufer aus

Gollas Ausfall stellt SG-Trainer Maik Machulla vor neue Probleme. Mit Jacob Heinl (Reha nach Knie-Operation) fehlt ein weiterer wichtiger Spieler für den Abwehr-Mittelblock, Simon Hald ist der einzig verbliebene Kreisläufer für die schwere Partie in Brest. Der Däne steht am Sonntag (17.30 Uhr) mit Dänemark im WM-Finale gegen Schweden und kehrt wie auch Lasse Svan, Mads Mensah, Hampus Wanne und Jim Gottfridsson erst am Mittwoch – einen Tag vor der Reise nach Weißrussland – ins Mannschaftstraining zurück.

Immerhin: Das für Sonntag (7. Februar) angesetzte Bundesliga-Spitzenduell gegen den SC Magdeburg wurde auf Wunsch der Magdeburger verlegt. Das Recht auf eine Verlegung von Spielen des ersten Spieltags nach der WM wurde Vereinen eingeräumt, die Nationalspieler für WM-Halbfinalisten abstellten. Zwar hat der SCM mit dem Schweden Daniel Pettersson nur einen Akteur im Kader, auf den das zutrifft, der SG kommt die Verlegung nun aber aufgrund von Gollas positivem Test entgegen.

WM-Ausrichtung sorgte für viel Kritik

An der Ausrichtung der WM-Endrunde mit 32 Mannschaften mitten in der weltweiten Pandemie hatte es viel Kritik gegeben. Die DHB-Führung hatte die Bedingungen vor Ort jedoch als sicher eingestuft und die Organisatoren für die Umsetzung des Hygienekonzepts gelobt. „Die WM hat perfekt funktioniert“, urteilte Vizepräsident Bob Hanning vor der Abreise.

Allerdings räumte Hanning auch ein: „Natürlich kann es passieren, dass wir noch irgendwo einen Corona-Fall bekommen. Und es kann auch sein, obwohl wir hier überhaupt niemanden getroffen haben, dass ein Vater zu seinem Kind geht oder seine Frau trifft, die Corona hat, und ein Corona-Fall in die Liga kommt. Das ist nun einmal so in der heutigen Zeit.“

Schon nach der Länderspielwoche im November vergangenen Jahres mit den EM-Qualifikationsspielen gegen Bosnien-Herzegowina und in Estland hatte es vier positive Corona-Fälle im DHB-Team gegeben. Damals erwischte es Torwart Johannes Bitter, Abwehrspezialist Finn Lemke sowie die Aufbauspieler Marian Michalczik und Juri Knorr.

Dies hatte damals erhebliche Auswirkungen auf die Bundesliga, weil etliche Spiele verlegt werden mussten. „Der Terminkalender wird in den kommenden Monaten extrem angespannt bleiben“, sagte HBL-Geschäftsführer Frank Bohmann dazu.

Die Liga dürfte die jüngste Entwicklung daher mit Sorgen verfolgen und hoffen, dass Golla ein Einzelfall bleibt. Denn noch ist die WM nicht vorbei. Immerhin stehen im Endspiel zwischen Titelverteidiger Dänemark und Schweden am Sonntagabend gleich 20 Bundesligaprofis auf dem Parkett.