Rekordmeister THW Kiel siegt knapp mit 26:24 beim Bergischen HC

Der THW Kiel hat auch die dritte Aufgabe seiner fünfteiligen Auswärtstournee gemeistert. Auf das 26:24 im Pokal-Viertelfinale bei den Rhein-Neckar Löwen und das 42:29 beim TVB Stuttgart ließen die „Zebras“ am Sonntag in der Handball-Bundesliga einen 26:24 (13:13)-Erfolg beim Bergischen HC folgen.

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Auswärtstournee geht weiter

„Jetzt fahren wir erstmal kurz nach Hause“, sagte Niclas Ekberg erleichtert. Der schwedische Europameister war mit sieben Treffern (vier Siebenmeter) erfolgreichster Kieler Werfer. Die Betonung liegt jedoch auf kurz, denn die wilde Reiserei geht schon bald weiter.

Nach der Stippvisite in Kiel macht sich der Rekordmeister auf den Weg ins norwegische Lillehammer, wo es am Donnerstag (18.45 Uhr) in der Champions League gegen Elverum geht. Die Partie bei der TSV Hannover-Burgdorf am kommenden Sonntag (16 Uhr) beschließt den rund 4660 Kilometer langen Törn quer durch Deutschland und nach Nordeuropa.

THW verschläft den Start

Der THW musste am Sonntag coronabedingt erneut auf seinen Trainer Filip Jicha und Kreisläufer Hendrik Pekeler verzichten. Dafür war Torwart Niklas Landin nach Düsseldorf nachgekommen, wo sich der Rekordmeister im Anschluss an den Spaziergang in Stuttgart zwei Tage lang vorbereitet hatte, um zumindest einige Kilometer zu sparen.

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Während sich die Kieler noch den Schlaf aus den Augen wischten, war der Bergische HC sofort hellwach und führte 6:2 (11. Minute). BHC-Keeper Christopher Rudeck erwischte einen bärenstarken Start. „Wir haben einen guten Angriff gespielt, aber viele Freie ausgelassen“, meinte Ekberg.

Der Rechtsaußen, Patrick Wiencek, Magnus Landin – sie alle tauchten frei vor Rudeck auf und scheiterten an dem ehemaligen Flensburger.

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Bis zum 9:6 (18.) behaupteten die Hausherren, die in der Bundesliga noch nie gegen Kiel gewonnen haben, vor 2563 Zuschauern einen Drei-Tore-Vorsprung. „Alles gut“, sagte Kiels Co-Trainer Christian Sprenger in einer Auszeit dennoch. Den „Zebras“ gelang es nach der Umstellung auf eine 3-2-1-Abwehr mit Domagoj Duvnjak auf der Spitze immer besser, die Angriffsbemühungen des BHC zu stören. Sie glichen zum 10:10 (22.) aus, zur Pause stand es 13:13.

Immer die Ruhe behalten

Sieben der ersten acht Angriffe der zweiten Halbzeit endeten mit technischen Fehlern oder Pässen ins Nichts – das Spiel war in dieser Phase nicht schön anzusehen. Der THW fing sich schneller, in Überzahl stellten Sander Sagosen, Wiencek und Ekberg auf 16:13 (37.). Im Tor steigerte sich der eingewechselte Landin, aber Rudeck blieb stark und der BHC fand im Kreisspiel über Tom Nikolaisen eine Lösung für seine Angriffsprobleme. Der Norweger erzielte das 18:18 (45.).

Die Kieler blieben gelassen und antworteten ihrerseits mit einem 4:0-Lauf. Als Duvnjak zum 25:22 (58.) ins leere Tor traf, waren die letzten Zweifel am 15. Saisonsieg des Tabellenzweiten beseitigt. „Das ist echt bitter, weil wir nahe dran waren“, sagte Rudeck.

Bergischer HC: Rudeck (13/1 Paraden), Klama – Darj (2), Schönningsen (3), Weck (4), Gunnarsson (2), Fraatz, Babak (1), Damm, Arnesson (2/1), Bergner, Nikolaisen (6), Boomhouwer (4), Hansson, Stutzke
THW Kiel: N. Landin (ab 20./6 P.), Quenstedt (1 P.) – Ehrig (n.e.), Duvnjak (4), Sagosen (4), Reinkind (2), M. Landin, Weinhold (3), Wiencek (4), Ekberg (7/4), Ciudad (n.e.), Dahmke, Zarabec, Horak, Bilyk (2)
SR: Köppl/Regner (Düsseldorf/Nieder-Olm) – Zuschauer: 2563
Zeitstrafen: 4:1 – 7m: 1/1:5/4