SG Flensburg-Handewitt geht in Saporoschje unter

Schwach gespielt, schlecht geworfen, hoch verloren: Nach drei Siegen in Folge hat die SG Flensburg-Handewitt in der Handball-Champions-League wieder eine Niederlage kassiert: Beim HC Motor Saporoschje gab es für den ohne etatmäßiges Trainerduo angereisten deutschen Vizemeister ein bitteres 22:31 (14:15). Ein derber Rückschlag im Kampf um ein Achtelfinal-Ticket für die dezimierten Flensburger, die zudem noch die Verletzung von Aaron Mensing (Außenbanddehnung im Sprunggelenk) zu beklagen hatten.

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„Heute hat man gesehen, dass die letzten Wochen viel Kraft gekostet haben“, meinte Trainer Maik Machulla, der das Flensburger Fehlerfestival coronabedingt vom heimischen Sofa aus in Handewitt am TV miterlebte. Schwache Abschlüsse, wenig Entschlossenheit, leere Akkus – auch der Coach muss den Auftritt seiner Truppe in der zweiten Halbzeit als deprimierend empfunden haben. Von dem Schwung und der Spielfreude, die die SG zuletzt ausgezeichnet hatten, war nicht viel zu sehen. Machulla sagte:

Jakobsen in Torlaune

In der ersten Halbzeit hatten sich beide Mannschaften noch ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert. Bei den Gastgebern brillierte Aidenas Malasinskas als sechsfacher Torschütze. Genauso erfolgreich war auf SG-Seite Emil Jakobsen, der den abwesenden Hampus Wanne auf Linksaußen vertrat.

Die Quarantäne verlassen hatte Jim Gottfrisson, der sein Comeback nach 19 Minuten feierte. Dem SG-Regisseur war jedoch seine unfreiwillige Auszeit anzumerken. Der Schwede blieb wie die meisten seiner Nebenleute an diesem Abend blass und musste miterleben, wie sein Team eine 10:9-Führung (19.) bis zur Pause (14:15) noch verspielte, weil es sich einige schlechte Würfe und halbgare Aktionen leistete.

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Noch bitterer war allerdings, dass Rückraumspieler Aaron Mensing nach einem Sprungwurf bei der Landung umknickte (27.) und vom Platz humpelte. Vorzeitiges Dienstende!

Debakel in der Schlussphase

„Wenig Fehler machen und die Chancen nutzen“, hatte Machulla im Vorwege aus dem Homeoffice gefordert. Doch genau das Gegenteil trat ein. Denn die Flensburger Angreifer ließen einen Hochkaräter nach dem nächsten liegen. Motor nutzte dies zu einer 20:17-Führung (40.). Hätte SG-Torhüter Benjamin Buric nicht so famos pariert, wären die Gastgeber bereits in dieser Phase entscheidend davongezogen.

Das taten sie dann zur Freude der 1100 Zuschauer in der Schlussphase, die aus Flensburger Sicht ganz übel verlief. Nach einem extremen Energieabfall gingen sie über 20:26 (56.) noch mit 22:31 unter. Damit ist auch der direkte Vergleich verloren.