SG Flensburg-Handewitt gibt bei Frisch Auf Göppingen den Sieg aus der Hand

Göppingen bleibt für die SG Flensburg-Handewitt ein hartes Pflaster. Am Sonntag kam der Handball-Bundesligist vor 3500 Zuschauern in der EWS-Arena von Frisch Auf nicht über ein 30:30 (16:16)-Unentschieden hinaus.

Den Ausgleich erzielte Linkshänder Jon Lindenchrone wenige Sekunden vor Schluss – per Dreher aus spitzem Winkel. „Dieser Wurf war seine einzige Möglichkeit. Aber es bringt nichts, über einzelne Aktionen zu reden“, sagte Mads Mensah, nachdem der SG zum dritten Mal in Folge kein Sieg in der „Hölle Süd“ gelungen war.

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Teitur Einarsson muss verletzt runter

Zu allem Überfluss knickte Teitur Einarsson in der 59. Minute mit dem Fuß um, als ihm Tim Kneule ins Bein fiel. Der gerade erst als Ersatz für die verletzten Magnus Röd, der am Sonntag in Trondheim als Neuzugang von Kolstad IL vorgestellt wurde, und Franz Semper geholte Isländer beobachtete die Schlusssequenzen von der Bank aus.

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Die SG ging zunächst nicht von einer schlimmeren Verletzung aus, Einarsson soll nur geröntgt werden, wenn die Schmerzen größer werden und ansonsten wie geplant zur Nationalmannschaft reisen.

Es ist Spekulation, doch an einem Tag, der für die Flensburger Keeper besser gelaufen wäre, hätte Benjamin Buric den finalen Wurf wohl abgewehrt.

Kevin Möller gelangen in den ersten 20 Minuten zwei Paraden, Buric parierte fünf Würfe.

Im Angriff auf den Punkt

„Eigentlich waren wir die bessere Mannschaft. Deshalb ist das für mich ein Punktverlust“, sagte Jim Gottfridsson, dessen offensive Leistung im Vergleich zu den Vorwochen deutlich verbessert war. Die SG spielte ihre Angriffe auf den Punkt und bekam fast immer gute Möglichkeiten, die Hampus Wanne (7/4 Tore), Lasse Svan (6) und Co. hochprozentig nutzten.

Die Tatsache, dass die SG aufgrund fehlender Paraden und Ballgewinne ohne Konter auskommen musste, verleiht den 30 erzielten Treffern einen noch höheren Stellenwert.

Problemzone Abwehr

Die Flensburger Problemzone war die Abwehr, in der Machulla zunächst Anton Lindskog nach dessen guter Leistung unter der Woche gegen Saporoschje (34:27) das Vertrauen geschenkt hatte. „Wir haben zu viele einfache Würfe zugelassen“, monierte Machulla. Vor allem auf den Halbpositionen konnte Göppingen immer wieder durchbrechen. So erzielte Lindenchrone beim 13:13 (25. Minute) seinen sechsten Treffer auf diese Weise.

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Mit Simon Hald an der Seite von Johannes Golla im Mittelblock stand die SG-Deckung in der zweiten Hälfte kompakter, ein nennenswerter Vorsprung sprang jedoch nicht heraus. Vom 18:18 (34.) bis zum 24:24 (48.) ging es Tor um Tor, dann schien die SG die Kontrolle zu übernehmen. Golla traf zum 26:24 (50.) und 28:26 (56.), Gottfridsson zum 29:27 (58.).

Göppingen kam zu leicht zum 29:29, Mensah tankte sich nach einer Machulla-Auszeit 20 Sekunden vor Schluss zum 30:29 durch die Abwehr, was Göppingen Zeit für eine erneute Antwort gab – die auch erfolgte.

Machulla-Kritik an Schiedsrichterinnen

Machulla sah in der Leistung der Schiedsrichterinnen einen Grund für den Flensburger Punktverlust. „Sie hatten von der ersten Minute an keine Linie“, lautete die zu harte Einschätzung des SG-Trainers. „Meine Mannschaft kämpft ohne Ende, das hat sie nicht verdient.“

FA Göppingen: Rebmann, Kastelic (ab 16.) – Neudeck, Kneule (4), Lindenchrone (7), Heymann (7), Bagersted (2), Schiller (4/3), Goller, Gulliksen (4), Hermann, Zelenovic (1), Kozina (1)
SG Flensburg-Handewitt: Buric (ab 20.), Möller – Golla (5), Hald (3), Svan (6), von Oettingen (n.e.), Wanne (7/4), Meyer-Siebert (n.e.), Steinhauser (n.e.), Mensah (3), Gottfridsson (3), Müller (n.e.), Jakobsen (n.e.), Mensing, Einarsson (3), Lindskog
SR: Kuttler/Merz (Meckenbeuren/Oberteuringen)
Zuschauer: 3500
Zeitstrafen: 2:1
7m: 4/3:5/4

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