SG Flensburg-Handewitt glaubt an Aufholjagd gegen Aalborg

Die Flens-Arena hat in der Champions League große Aufholjagden gesehen. Einmal machte die SG Flensburg-Handewitt einen Zehn-Tore-Rückstand gegen Celje wett, einmal holte sie fast 14 Treffer gegen Montpellier auf – da erscheint es realistisch, dass die SG-Handballer am Mittwoch (20.45 Uhr) im Viertelfinal-Rückspiel das 21:26 gegen Aalborg noch drehen.

Aber: Diesmal hat das Team von Maik Machulla keine Fans im Rücken. „Wenn die Halle voll wäre, würde ich mich extrem auf so ein Spiel freuen“, sagt der SG-Coach.

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Möller erneut operiert

Zudem blickt Machulla „besorgt“ auf den Zustand seines Kaders. Die Langzeitverletzten Franz Semper, Jacob Heinl und Lasse Möller fehlen ohnehin. Möller wurde vergangene Woche in der Berliner Charité aufgrund eines Knorpelschadens im Knie zum zweiten Mal von Dr. Tobias Jung operiert. In dänischen Medien ist von einer Ausfallzeit von zehn bis zwölf Monaten die Rede, die SG äußerte sich am Dienstag noch nicht zu einer Prognose. Fest dürfte aber stehen, dass sie für die kommende Saison noch einmal auf den Transfermarkt aktiv werden muss.

Gottfridsson und Petersson fraglich

Gegen Aalborg droht nun auch noch Jim Gottfridsson auszufallen. Ein Pferdekuss in der Wade bereitet ihm starke Schmerzen. „Am Montag konnte er kaum laufen“, berichtet Machulla. Sollte der SG ihr Anführer fehlen, „ändert das unser Spiel nicht großartig. Vielleicht sind wir taktisch sogar schwerer auszurechnen“, meint Machulla.

Alexander Petersson plagt eine Reizung der Achillessehne.

Immerhin: Magnus Röd ist dabei. Der Norweger (überstrecktes Innenband im Knie) verkraftete am Sonntag die Belastung beim 29:25-Sieg in Coburg. Machulla verglich die Saison mit einem Marathon. „Wir sind jetzt bei Kilometer 37. Da ist es normal, dass es wehtut.“

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Mannschaft glaubt an ihre Chance

Die personelle Situation erfordere einen Balance-Akt zwischen „Vollgas und Handbremse. Das Spiel dauert 60 Minuten, wir müssen nicht sofort 5:0 führen“, sagt Machulla, der aber auch anmerkt: „Je früher wir Aalborg unter Druck setzen, desto besser.“

Die Mannschaft hat die Hoffnung auf das erste Ticket zum Final Four in Köln seit 2014 noch nicht aufgegeben. „Wir glauben zu 100 Prozent daran, dass wir das drehen können“, sagt Mads Mensah. Göran Sögard rechnet mit Blick auf nur 21 Treffer in Aalborg vor: „Wir müssen mit sechs Toren gewinnen – und wir wissen, dass wir das können.“

Aalborg spielt auf Sieg

Der dänische Meister verpatzte am Sonntag in der heimischen Liga gegen Holstebro (36:38) die Generalprobe. „Fünf Tore sind im Handball nicht viel. Wir sind uns bewusst“, sagt Aalborgs Co-Trainer Arnor Atlason, „dass es hart wird in Flensburg“. Atlason lief in der Saison 2012/13 für die SG auf. In der neuen Folge des „Hölle Nord“-Podcasts blickt er auf diese Zeit zurück, erklärt die großen Ambitionen des Clubs und sagt:

Schon um 18.45 Uhr ist am Mittwoch der THW Kiel bei Paris Saint-Germain gefordert. Der Titelverteidiger muss ein knappes 31:29-Polster behaupten – und das vor bis zu 800 Fans, die im Stade Pierre de Coubertin in der französischen Hauptstadt zugelassen sind.

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