SG Flensburg-Handewitt kann „frühestens am Dienstag“ sagen, wie es weitergeht

Vollbremsung: Die Handballer der SG Flensburg-Handewitt bereiteten sich schon im Teamhotel auf das Bundesliga-Spiel bei der TSV Hannover-Burgdorf am späten Sonnabend vor, als sie von den Ergebnissen einer PCR-Testung gestoppt wurden.

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Nachdem bereits am Vortag Kreisläufer Simon Hald positiv auf Corona getestet und in häusliche Quarantäne geschickt worden war, wurden weitere vier Impfdurchbrüche unter den Spielern und im Staff attestiert.

Die Folge: Das Spiel wurde abgesagt, das betroffene Quartett begab sich in einem separaten Auto auf die Heimreise und dort dann in Quarantäne.

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Anstehende Spiele auf der Kippe

Wie es für die Flensburger weitergeht, ist unklar. Eigentlich soll die SG, deren komplettes Team und Umfeld durchgeimpft sind, am Donnerstag (18.45 Uhr) in der Champions League bei Dinamo Bukarest in Rumänien antreten. Drei Tage später steht die Bundesliga-Partie gegen die HSG Wetzlar auf dem Programm.

Alle SG-Spieler und direkt mit der Mannschaft befassten Personen unterziehen sich derzeit alle zwei Tage einem PCR-Test. Nur einer der Betroffenen habe ganz leichte Symptome, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke.

Am Montag ist trainingsfrei, die SG-Profis haben individuelle Aufgaben bekommen.

Corona-Fälle auch in Magdeburg

Erstmals in der aktuellen Spielzeit der Handball-Bundesliga (HBL) mussten am Wochenende zwei Partien abgesagt werden. Auch beim SC Magdeburg gibt es sechs Corona-Fälle. Die Partie des Tabellenführers gegen den TuS N-Lübbecke wurde daher kurzfristig gestrichen.

Frank Bohmann, der Geschäftsführer der HBL, verteidigte die Absagen: „Unsere Maßgabe lautet: Die Gesundheit steht über allem. Wir gehen auf Nummer sicher“, sagte der 57-Jährige. Für Kritik aus Hannover angesichts der Kurzfristigkeit hatte Bohmann Verständnis, doch an der Richtigkeit der Maßnahme zweifelte er nicht.

HBL übergeht eigene Regeln

Die Entscheidung der Absage traf die HBL alleine und nicht auf Anordnungen von Gesundheitsämtern. Dabei wurden sogar die eigenen Regeln übergangen. Denn nach den Statuten des Ligaverbandes müssen Mannschaften antreten, wenn die Hälfte des Lizenzspieler-Kaders einsatzfähig ist.

Das wäre sowohl bei Magdeburg als auch bei Flensburg der Fall gewesen. Allerdings will man unbedingt weitere Fälle vermeiden. Es komme auf die Unterbrechung möglicher Infektionsketten an, sagte Schmäschke.

Bei der HBL ist die Hoffnung groß, dass sich der negative Corona-Trend nicht fortsetzt: „Alle Mannschaften kümmern sich um Booster-Termine“, sagte Bohmann. Fest steht, dass schwere wirtschaftliche Schäden drohen, wenn die Zahl der Ausfälle noch größer wird.

„Bis zum Jahresende kommen wir mit den staatlichen Hilfen wirtschaftlich gut hin“, hatte HBL-Präsident Uwe Schwenker bereits am Donnerstag gesagt. Danach sähe es anders aus.

Geisterspiele in Leipzig – Mini-Kulisse in Bayern

Erst recht, wenn jetzt auch noch Geisterspiele hinzukommen. Denn leere Ränge erwarten die Handballer vom SC DHfK Leipzig, nachdem die Regierung in Sachsen beschlossen hat, dass ab Montag bis vorerst 12. Dezember beim Profisport keine Zuschauer mehr ins Stadion und in die Halle dürfen.

In Bayern, wo der HC Erlangen beheimatet ist, hatte zuvor die Landesregierung die Auslastung bei Sportveranstaltungen auf maximal 25 Prozent reduziert.

„Hölle Nord“-Podcast: Julius Meyer-Siebert – der „Praktikant“ aus Leipzig