SG Flensburg-Handewitt: Kleiner Kader, großes Herz

Da waren es nur noch sechs. Drei Heimspiele, drei Auswärtsspiele – dann fällt für die SG Flensburg-Handewitt der Vorhang in der Handball-Bundesliga. Soll dabei dann die vierte Meisterschaft der Vereinshistorie herausspringen, müssen am Sonntag (13.30 Uhr) die beiden Punkte in Flensburg bleiben, wenn die TSV Hannover-Burgdorf beim Tabellenzweiten gastiert.

Wackelkandidat Sögard

60 Minuten die Zähne zusammenbeißen! So lautet die Devise beim Gastgeber, der wieder mit einer dezimierten Truppe in die Schlacht ziehen wird. Neben den Langzeitverletzten Heinl, Möller, Semper und Buric wird wie schon gegen Magdeburg auch Alexander Petersson, der seine malade Achillessehne in der Wahlheimat nahe Mannheim auskuriert, fehlen. Ob der Name Göran Sögard, der wegen seiner Leisten-/Adduktorenverletzung am Donnerstag zu einer Untersuchung in Berlin weilte und sich am Freitag noch in Flensburg einem MRT unterzog, auf dem Spielberichtsbogen auftaucht, ist fraglich. Zumindest Hampus Wanne (Rückenprobleme) geht es von Tag zu Tag besser.

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„Wir haben uns mental darauf eingestellt, mit diesem kleinen Kader die restlichen Spiele zu bestreiten“, erklärt Trainer Maik Machulla. Nun gelte es, die letzten Kräfte zu mobilisieren. „Es gibt keinen Grund, jemand jetzt noch in Watte zu packen.“

 

Da kommt der neuerliche Energieschub in Form der verbalen Unterstützung durch 125 zugelassene Fans wie gerufen. „Es herrscht eine ganz andere Emotionalität in der Halle mit Zuschauern“, so Machulla, der morgen einen anspruchsvollen Stresstest auf seine Spieler zukommen sieht. „Die Hannoveraner werden versuchen, uns mit ihrer offensiven, spanischen Abwehr zu nerven.“ Der hinter den Erwartungen gebliebene Tabellen-14. werde sicherlich nicht anreisen, um einen schönen Spaziergang an der Förde zu unternehmen.

Überrascht vom THW-Aus

So oder so: Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit Tabellenführer THW Kiel darf sich die SG keinen Ausrutscher erlauben. Das Pokal-Aus der „Zebras“ sorgte auch beim Rivalen für Erstaunen. „Ja, es hat mich überrascht“, gestand Machulla, der das Kieler Halbfinale nicht verfolgt hatte und erst nach Spielende von Schwager Henning Fritz via Handy über das unerwartete Ergebnis informiert wurde – verbunden mit der Frage: „Ist das gut für uns?“

Die Antwort des SG-Coaches: „Für uns spielt das keine Rolle.“ Der THW sei mental so stabil, dass er nach einem Tag Ärgern über das verpasste Triple diesen Tiefschlag schnell wegstecken werde. Machulla: „Wir müssen gegen Hannover gewinnen. Punkt. Aus. Ende.“

Das Restprogramm:

THW Kiel (59:5 Punkte): SC Magdeburg (A), GWD Minden (A), FA Göppingen (H), Eulen Ludwigshafen (A), TBV Lemgo (H), Rhein-Neckar Löwen (A)

SG Flensburg-H. (58:6): Hannover-Burgdorf (H), TVB Stuttgart (A), Füchse Berlin (H), HSG Nordhorn (A), HC Erlangen (A), HBW Balingen (H)