SG Flensburg-Handewitt und Paris Saint-Germain trennen sich 27:27

Trübsal blasen müssen die Handballer der SG Flensburg-Handewitt nicht – dazu ist ein Unentschieden gegen das Starensemble von Paris Saint-Germain zu beachtenswert. Und dennoch stand den SG-Handballern am Mittwochabend nach dem 27:27 (14:13) die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Wieder waren sie ganz nah dran an ihrem ersten Saisonsieg in der Champions League, wieder verhinderten eigene Unzulänglichkeiten den Erfolg. Paris glich einen 25:27-Rückstand (56. Minute) noch aus, der letzte SG-Angriff verpuffte durch einen Fehlpass von Mads Mensah.

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Gelungenes Comeback von Franz Semper

Dennoch kann die SG optimistischer als zuletzt nach drei verlorenen Pflichtspielen in Folge in die Zukunft schauen: Franz Semper ist zurück! In seinem ersten Einsatz seit dem 3. Dezember stellte der 24 Jahre alte Linkshänder mit vier Treffern in kurzer Zeit seine Qualitäten unter Beweis – mit ihm verfügt Maik Machulla über eine neue, wertvolle Option.

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Schon nach sechs Minuten hatte der SG-Trainer Semper das Zeichen zum Fertigmachen gegeben. Machulla wollte vorne mehr Druck erzeugen, was auch gelang.

Halbzeitführung hätte höher ausfallen können

Der starke Simon Hald besorgte die erste Führung zum 5:4 (13.), fortan legte Flensburg meist zwei Tore vor, auch weil Benjamin Buric (14 Paraden) wie schon in Porto stark hielt – zu Beginn sogar bärenstark. Beim Stand von 14:11 (27.) vertändelte Jim Gottfridsson den Ball. Statt plus vier stand es kurz darauf nur noch plus eins.

Mikkel Hansen und Co. verließen sich traditionell auf ihre individuelle Klasse, auch die breite Bank der Gäste war ein Faktor. Paris setzte 13 Feldspieler ein – Nikola Karabatic etwa kam jeweils nur zum Ende der Halbzeiten zum Einsatz –, Machulla beschränkte sich auf deren acht.

Abgewehrte Attacken, vertane Chancen

Mit Sempers Toren und Buric’ Paraden wehrte die nach einem spielfreien Wochenende recht frische SG nach dem Seitenwechsel die Attacken der Gäste, die zwischen der 43. und 45. Minute 19:18, 20:19 und 21:20 führten, ab. Aaron Mensing brachte ein Geschoss zum 22:21 (47.) hinter dem ebenfalls gut aufgelegten PSG-Keeper Vincent Gerard (zwölf Paraden) unter.

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Diskussionen, Pfiffe, Fouls, Zeitstrafen – das Spiel wurde jetzt hektischer. Hampus Wanne behielt von der Siebenmeter-Linie kühlen Kopf und stellte auf 27:25 (56.). Die Befreiung? Nein! Luc Steins tankte sich zum 27:27 durch die leidenschaftlich kämpfende SG-Deckung, die Antwort blieb aus.

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Möller – Helmersson (n.e.), Golla (2), Hald (3), Svan (3), von Oettingen (n.e.), Wanne (7/4), Steinhauser (n.e.), Mensah (1), Gottfridsson (3), Jakobsen (n.e.), Semper (4), Mensing (4), Lindskog (n.e.)

Paris SG: Gerard, Genty – Steins (5), Keita, Kristopans (1), Kounkoud, Sole (5), Toft Hansen, Remili (1), Grebille (2), Syprzak (2), L. Karabatic (1), Hansen (6/3), N. Karabatic (3), Prandi (1)
Schiedsrichter: Hansen/Madsen (Dänemark)
Zuschauer: 2320
Zeitstrafen: 2:4
7m: 5/4:4/3