SG Flensburg-Handewitt will die Füchse Berlin einfangen

Die Hölle Nord kommt wieder auf gewohnte Betriebstemperatur. So viele Zuschauer wie zuletzt vor 20 Monaten werden heute (19.05 Uhr) in der Flens-Arena das Topspiel der Handball-Bundesliga zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem noch unbesiegten Tabellenzweiten Füchse Berlin erleben. Über 5000 Tickets sind verkauft, die größte Stehtribüne der Liga ist wieder in Betrieb und die Gastgeber sind zuversichtlich, dass sie einen guten Teil der noch verfügbaren Stehtickets bis zum Anwurf absetzen werden.

SG-Trainer Maik Machulla freut sich auf die Kulisse: „Gerade die Stehplätze entwickeln viel Energie, die sich auf die anderen Ränge überträgt. Wir brauchen das, um dieses schwere und wichtige Heimspiel zu gewinnen.“

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Im Juni kostete ein 29:33 gegen die Füchse – die erste Heimniederlage seit Dezember 2017 – letztlich die Meisterschaft. Leichter wird es nun mit Sicherheit nicht. Spitzenreiter SC Magdeburg und Verfolger Berlin haben die jahrelang dominierenden Kieler und Flensburg abgehängt.

Machulla fordert mehr Konstanz

Dass Bördeländer und Hauptstädter oben stehen, ist für Machulla nicht überraschend, der deutliche Abstand aber schon. „Unsere Herausforderung ist es jetzt, die wieder einzufangen“, sagt der SG-Trainer. Dazu müsse sein Team „konstanter in der Leistung werden und konsequenter in entscheidenden Situationen agieren“. Und nicht wie in Erlangen, Göppingen und Porto im Showdown teure Gegentore kassieren. Den Berlinern passiere das derzeit nicht.

Berliner sind variabler geworden

Für die Entwicklung der Füchse zum Titelanwärter sieht Machulla mehrere Gründe. „Sie haben einen sensationell guten Kader. Sie sind im Angriff variabler geworden und auf jeden Gegner speziell vorbereitet. In der Abwehr spielen sie nicht mehr nur defensiv, sondern mit Viran Morros offensiver“, so der SG-Coach, der überdies die dänischen Weltmeister Lasse Andersson und Jacob Holm stark verbessert sieht.

Ganz frei von personellen Sorgen ist auch der Berliner Trainer Jaron Siewert nicht. Paul Drux wurde am Meniskus operiert, Linkshänder Fabian Wiede verletzte sich beim letzten Spiel in Lemgo und sagte für die Länderspielwoche ab. Inzwischen gab es Entwarnung, so dass Wiede in Flensburg möglicherweise spielen kann.

Magnus Röd wieder im Mannschaftstraining

Bei der SG ist Linkshänder Teitur Einarsson, der leicht angeschlagen aus dem Spiel in Göppingen kam, wieder fit. Auch Hampus Wanne, der sich vorige Woche einen Infekt eingefangen hatte, ist einsatzbereit. Magnus Röd ist nach einer Knieverletzung noch nicht so weit. Gestern trainierte der Norweger erstmals wieder mit der Mannschaft. „Für Berlin wird es nichts. Wir brauchen ein paar Wochen, um ihn auf 100 Prozent zu bringen.“ Langsam geht es bei Göran Sögard voran. Die angerissene Sehne in der Leiste plagt den Norweger nach wie vor. „Es gibt kleine Fortschritte, die aber für alle unbefriedigend sind“, meinte Machulla.

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Die Partie ist kostenfrei im YouTube-Kanal von Sky Sport und im Livestream auf skysport.de zu sehen. Eine Besonderheit wird die Übertragung mit Hilfe von 5G-Technik. Neben TV-Kameras werden Smartphones für Bilder aus zusätzliche Perspektiven sorgen.

Die Flens-Arena öffnet um 17 Uhr. Aufgrund des 3G-Checks kann es am Einlass zu Wartezeiten kommen.