Steffen Weinhold bleibt im Dauereinsatz: Nach dem Titel kommt Tokio

Das dramatische Saisonfinale in der Handball-Bundesliga liegt keine zwei Wochen zurück, der Urlaub fiel mit wenigen Tagen extrem kurz aus, schon muss Steffen Weinhold wieder funktionieren – diesmal in seiner Rolle als Nationalspieler. „Es ist keine Frage, dass man körperlich nicht im besten Zustand ist. Wichtig ist, im Kopf die Energie zu finden“, sagt der Profi des THW Kiel, der wie sein Teamkollege Hendrik Pekeler und Johannes Golla von der SG Flensburg-Handewitt im deutschen Olympia-Kader steht.

Am Freitag (20.15 Uhr/Sport1) testet die DHB-Auswahl gegen Brasilien, am Sonntag (15.05 Uhr, Sport1) folgt gegen Ägypten die Generalprobe für die am 23. Juli beginnenden Tokio-Spiele.

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Unwirkliches Gefühl

So kurz nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft ins Trainingslager nach Herzogenaurach zu reisen, habe sich „ungewohnt und unwirklich“ angefühlt, sagt Weinhold. „Aber ich habe mich auf die Mannschaft gefreut“, versichert der Linkshänder.

 

Obwohl die Vorbereitungszeit kürzer ausfällt als 2016 – in Rio gewann Deutschland Bronze – werde ein Lagerkoller schwer zu verhindern sein, glaubt Weinhold. „Der wird so oder so kommen. Wir sind ja trotzdem lange zusammen. Ich weiß auch nicht, ob wir die Möglichkeit haben, andere Menschen zu sehen.“

Als Führungsspieler gefordert

In Tokio bildet Weinhold mit dem Melsunger Kai Häfner das Gespann im rechten Rückraum – und nimmt eine besondere Rolle als Anführer ein. Mit 34 Jahren – in zehn Tagen wird Weinhold 35 – ist er der älteste deutsche Feldspieler. „Steffens große Stärke sind seine Zuverlässigkeit und seine positive, ruhige Ausstrahlung, die er in die Waagschale werfen wird“, lobt Co-Trainer Erik Wudtke den Routinier, der nach zwei Jahren in Flensburg seit 2014 das THW-Trikot trägt.

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Noch keine Zukunftsgedanken

Sein Vertrag beim Rekordmeister läuft bis Sommer 2022. Und dann? „Nach Olympia werde ich überlegen, wie ich mir die Zukunft vorstelle“, sagt Weinhold. Auch über die Fortsetzung seiner Karriere im DHB-Team über Olympia hinaus habe er sich noch keine Gedanken gemacht. „Grundsätzlich bin ich aber gern bei der Nationalmannschaft“, betont Weinhold.