THW Kiel siegt souverän und knackt die 40er-Marke

Ein aufregender Tag ging mit einem lockeren Abendspaziergang zu Ende. Ohne große Mühe kamen die Handballer des THW Kiel am Donnerstag zu einem 42:29 (22:11)-Auswärtssieg beim TVB Stuttgart.

Schlechte Nachrichten auf personeller Seite gab es für den THW früher am Tag in Form von zwei positiven Corona-Schnelltests. Diese führten dazu, das Kreisläufer Hendrik Pekeler und Trainer Filip Jicha wie der noch immer in Quarantäne weilende Torwart Niklas Landin das Bundesliga-Spiel in Stuttgart verpassten. Wieder mit an Bord war dagegen der norwegische Linkshänder Harald Reinkind, der sich zuletzt ebenfalls noch in Quarantäne befunden hatte.

Entspannter Abend für Christian Sprenger

In Abwesenheit Jichas war Co-Trainer Christian Sprenger bei den Kielern in der Verantwortung – und verlebte einen ruhigen Abend. Von Beginn an wirkten die abstiegsbedrohten Stuttgarter gehemmt, zaghaft, zögerlich und fahrig – an beiden Enden des Spielfelds. Von Abstiegskampf und unbändigem Willen, dem klaren Favoriten aus dem Norden ein Bein zu stellen, war nichts zu sehen.

Spielerisch leicht zog der THW auch angesichts mangelnder Gegenwehr seine Angriffsaktionen auf, riss immer wieder große Lücken in die konfus und überfordert wirkende TVB-Deckung – und hatte sichtlich Spaß am Handball.

Gar nicht fröhlich war dagegen Roi Sanchez. Bereits in der 16. Spielminute, nachdem Niclas Ekberg per Siebenmeter das 12:3 für den THW erzielt hatte, sah sich der Stuttgarter Trainer zu seiner zweiten Auszeit genötigt und appellierte darin bei seinen Spielern an die Ehre und die Seele. Doch letztlich half es nichts. Die „Zebras“ zelebrierten weiter die Leichtigkeit des Seins und schlossen die erste Hälfte stilecht per Kempa-Zuspiel von Sander Sagosen auf Sven Ehrig zum 22:11 ab.

Schaulaufen nach der Pause

Das ungleiche Duell war bereits nach einer von zwei Runden entschieden – und auch nach dem Wechsel der Seiten änderte sich das Bild nicht. Der TVB wehrte sich nur halbherzig, die „Zebras“ machten gnadenlos weiter mit dem Offensiv-Zirkus. Dem 30:15 für die Kieler (40.) folgte die dritte und letzte TVB-Auszeit, Coach Sanchez hoffte auf „ein bisschen gutes Gefühl für Sonntag“, wenn sein Team zum TBV Lemgo Lippe muss.

Der THW nahm Mitte der zweiten Hälfte den Fuß vom Gas, ließ auch die Konzentration etwas schleifen und sparte Kräfte für die eigene Sonntagsaufgabe. Der deutsche Rekordmeister ist in Düsseldorf beim Bergischen HC zu Gast (16 Uhr/ Sky).

TVB Stuttgart: Pesic, Vujovic – Häfner (2), Runarsson (1), Weiß (1), Hanusz (2), Lönn (4), Schulze (3), Augustinussen, Zieker (2), Müller (5),  Pfattheicher (4), Peshevski (4), Kristjansson (1/1)
THW Kiel: Saggau, Quenstedt – Ehrig (5), Duvnjak (1), Sagosen, Reinkind (2), M. Landin (n.e.), Weinhold (6), Wiencek (8), Ekberg (4/4), Ciudad (3), Dahmke (8), Zarabec, Horak, Bilyk (5)
Schiedsrichter: R. Thiyagarajah/S. Thiyagarajah (Gummersbach) – Zuschauer: 2411
Siebenmeter: 1/1:5/4 – Zeitstrafen: 2:3